Netanjahu: Werden "mit voller Kraft" im Gazastreifen einrücken

  13 Mai 2025    Gelesen: 73
  Netanjahu: Werden "mit voller Kraft" im Gazastreifen einrücken

Vergangene Woche verabschiedet das israelische Sicherheitskabinett einen Plan, der eine Besetzung des Gazastreifens vorsieht. Nun kündigt Ministerpräsident Netanjahu einen neuen Militäreinsatz in dem Küstengebiet an. Bereits in den nächsten Tagen soll die Operation beginnen.

Israel wird nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in den kommenden Tagen "mit voller Kraft" im Gazastreifen vorrücken. "In den nächsten Tagen werde wir mit voller Kraft vorgehen, um den Einsatz abzuschließen", sagte Netanjahu vor Reservisten, wie sein Büro mitteilte. Dies bedeute die "Zerschlagung" und "Zerstörung" der radikalislamischen Palästinenser-Organisation Hamas.

Seine Regierung sei auf der Suche nach Ländern, die zur Aufnahme von Palästinensern aus dem Gazastreifen bereit seien, sagte Netanjahu demnach am Montag bei dem Treffen mit Soldaten, die im Kampf verletzt wurden. Israel habe eine Behörde eingerichtet, die es den Bewohnern des Gazastreifens "erlauben wird, zu gehen, aber wir brauchen Länder, die bereit sind, sie aufzunehmen". "Daran arbeiten wir zur Zeit", sagte Netanjahu. Er gehe davon aus, dass "mehr als 50 Prozent" der Palästinenser den Gazastreifen verlassen würden, wenn sie die Möglichkeit hätten, fügte Netanjahu demnach hinzu.

Verhandlungen bis zum Ende von Trumps Nahost-Reise

Das israelische Sicherheitskabinett hatte vergangene Woche einen Plan verabschiedet, der nach Angaben aus Regierungskreisen eine "Eroberung" des Gazastreifens und das "Festhalten" an den eroberten Territorien vorsieht. Zuvor hatte Israels Armeechef Ejal Samir die Einberufung Zehntausender Reservisten angekündigt, "um unseren Einsatz im Gazastreifen zu intensivieren und auszuweiten".

Zu den Ankündigungen eines erweiterten Militäreinsatzes sagte ein hochrangiger israelischer Regierungsmitarbeiter vergangene Woche, bis Mitte Mai solle ein "Fenster" für Verhandlungen mit der Hamas über die Freilassung der immer noch im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln offen gelassen werden. Dieses Zeitfenster solle bis zum Ende der Nahost-Reise von US-Präsident Donald Trump gelten, die von heute bis Donnerstag geplant ist.

Der Gaza-Krieg dauert inzwischen seit mehr als zweieinhalb Jahren an. Er war durch den Großangriff der Hamas und mit ihr verbündeter Kämpfer auf Israel am 7. Oktober 2023 ausgelöst worden. Dabei wurden mehr als 1200 Menschen getötet und 251 als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Als Reaktion ging Israel massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben der Hamas, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, bislang mehr als 52.500 Menschen getötet.

Quelle: ntv.de, jpe/AFP


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