Ernüchterung nach russisch-ukrainischer Verhandlungsrunde

  16 Mai 2025    Gelesen: 77
  Ernüchterung nach russisch-ukrainischer Verhandlungsrunde

Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine wird nach dem ersten Treffen in Istanbul wie gewohnt weitergehen. Zwar haben beide Seiten einen weiteren Gefangenenaustausch vereinbart und wollen sich wohl erneut treffen, ein wirklicher Schritt in Richtung Frieden ist aber nicht zu erkennen. Die Reaktionen von Experten und Politikern auf den Plattformen X und Bluesky:

Roderich Kiesewetter, CDU-Außenexperte: "Europa begreift nicht, dass diese Pseudoverhandlungen Teil der hybriden und kognitiven Strategie Russlands sind: Einerseits setzt RUS bewusst auf Inkonsequenz und Schwäche sowie 'Kriegsmüdigkeit' des Westens. Andererseits setzt es den Krieg und Terror gegen die Zivilgesellschaft der Ukraine unvermindert fort und will weiter zermürben."

Mykhailo Podolyak, Berater des ukrainischen Präsidenten Selenskyj: "Die Schlussfolgerung ist einfach: Es muss eine endgültige Absage an alle Illusionen bezüglich Putins Bereitschaft oder Fähigkeit zu verbindlichen Vereinbarungen geben. Was wir brauchen, ist der gewaltsame Zwang Russlands zum Frieden - und ein neues Sanktionsregime."

Kira Rudik, ukrainische Abgeordnete: "Freitag. Es gibt immer noch keinen Waffenstillstand. Keine Sanktionen. Nichts hat sich geändert."

Nico Lange, Sicherheitsexperte: "Russland stellt in Istanbul weiter Maximalforderungen und lehnt einen Waffenstillstand ab. Wir haben entgegen unserer Zusagen nicht genug dafür getan, um der Ukraine eine starke Verhandlungsposition zu ermöglichen."

Keir Starmer, Premierminister von Großbritannien: "Die Menschen in der Ukraine und auf der ganzen Welt haben den Preis für Putins Aggression bezahlt, jetzt muss er den Preis für die Verhinderung des Friedens bezahlen. Ich werde nicht akzeptieren, dass Russland einen Waffenstillstand auf die lange Bank schiebt."

Andrei Wladimirowitsch Kosyrew, ehemaliger Außenminister Russlands: "Putin denkt, dass Trump die Ukraine aufgeben und es ihm leichter machen könnte, weiterhin ukrainisches Territorium zu erobern."

Illja Ponomarenko, ukrainischer Journalist: "Diese ganze Clownshow mit einem einzigen Zuschauer macht absolut keinen Sinn. Die Russen haben ein Jahr damit verbracht, endlose Menschenwellen hineinzuwerfen, um die Ruinen von Bachmut zu erobern, haben zweieinhalb Jahre lang ganze Panzerbrigaden unter der kleinen Stadt Wuhledar verschwendet und können zwei Jahre nach Bachmut immer noch nicht Tschassiw Jar einnehmen - und trotzdem fordern sie die vollständige Kapitulation der Ukraine, vier Regionen oder fünf oder zehn oder den Rückzug der gesamten NATO auf ihre Grenzen von 1997. Nichts davon ergibt einen Sinn und wird null Ergebnisse bringen. Das alles geschieht nur aus einem Grund: weil ein Mann im Weißen Haus sitzt, der nicht zwei und zwei zusammenzählen kann."

Denis Trubetskoy, ukrainischer Journalist, der auch für ntv.de schreibt: "Also. Großer Gefangenenaustausch (1000/1000) ist gut und wichtig. War aber so absolut zu erwarten, weil es so gut wie die einzige Frage ist, die beide Seiten nichts kostet. Sonst wird es nun wohl paar weitere 'Verhandlungsrunden' geben, mit ebenfalls nichtssagenden Ergebnissen. Auf den Kriegsverlauf werden sie keinen Einfluss haben."

Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine: "Die Ukraine ist bereit, die schnellstmöglichen Schritte für einen echten Frieden zu unternehmen, und es ist wichtig, dass die Welt eine starke Haltung einnimmt. Wenn die Russen einen vollständigen und bedingungslosen Waffenstillstand und ein Ende des Tötens ablehnen, müssen harte Sanktionen folgen. Der Druck auf Russland muss so lange aufrechterhalten werden, bis Russland bereit ist, den Krieg zu beenden."

Quelle: ntv.de, rog


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