Tragödie von Odessa: Moskau ruft OSZE zu aktiverer Ermittlung auf

  06 Mai 2016    Gelesen: 695
Tragödie von Odessa: Moskau ruft OSZE zu aktiverer Ermittlung auf
Russland ruft die OSZE und die Sonderbeobachtermission in der Ukraine auf, die tragischen Ereignisse vom 2. Mai 2014 in Odessa endlich aktiv zu untersuchen, wie der russische OSZE-Botschafter Alexander Lukaschewitsch mitteilte.
„Die Personen, die am Brandanschlag in Odessa die Schuld tragen, sind noch immer unbestraft. Anscheinend tut man in Kiew und im Westen so, als ob das so in Ordnung wäre. Ist es den Kollegen nicht wichtig, wer in Odessa Menschen bei lebendigem Leibe verbrannt hat? Wir rufen die zuständigen Institute der OSZE und SMM auf, ihr Ermittlungsverfahren im Odessa-Fall zu aktivieren“, sagte Lukaschewitsch bei der Sitzung des Ständigen Rates der OSZE.

Der Botschafter würdigte die Rolle der Beobachtermission bei der Überwachung der kritischen Lage in Odessa über die Maifeiertage. „Eine sichtbare Anwesenheit der SMM in derartigen Situationen ist nicht nur für die Überwachung der Ereignisse gemäß des Mandats der Mission gefragt, sondern auch zur Mäßigung radikaler Personen“, so Lukaschewitsch weiter.

An den Maifeiertagen war die Polizei in Odessa in verstärkte Einsatzbereitschaft umgestellt worden. Etwa 3.000 Ordnungshüter waren im Streifeneinsatz.

Am Montag wurde in Odessa der Opfer der tragischen Ereignisse vom 2. Mai 2014 gedacht. Damals war es zu blutigen Auseinandersetzungen zwischen Aktivisten der Anti-Maidan-Bewegung und Schlägern der regierungsnahen Nationalisten-Miliz „Rechter Sektor" gekommen. Die Rechtsextremen steckten ein Zeltlager in Brand, in dem Unterschriften für ein Referendum über die Zukunft des Gebietes Odessa gesammelt wurden.

Mehrere Anti-Maidan-Aktivisten suchten im benachbarten Gewerkschaftshaus Zuflucht. Die Nationalisten blockierten das Gebäude und bewarfen es mit Brandflaschen. Bei dem Feuer und dem von den Rechtsextremisten angestifteten Massaker wurden nach amtlichen Angaben 48 Menschen getötet und weitere 250 verletzt.

Quelle : sputnik.de

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