Das Lager Dadaab besteht seit 1991. Dort wohnen vor allem Menschen, die vor dem Bürgerkrieg in Somalia geflohen sind. Viele Kinder und Jugendliche wurden bereits im Lager geboren.
Dadaab hat sich zu einer regelrechten Stadt entwickelt, mit teilweise festen Häusern, kleinen Geschäften und einem großen Markt. Die kenianischen Sicherheitskräfte haben enorme Schwierigkeiten, das riesige Lager zu kontrollieren.
Die Auflösung solle so schnell wie möglich erfolgen, teilte das Innenministerium am Freitag mit. Die Regierung befürchte, dass in einem der Lager Terroristen rekrutiert und ausgebildet werden.
Bereits vor einem Jahr hatte Kenia mit der Schließung des Lagers in Dadaab gedroht, nachdem die somalische Schabaab-Miliz die Universität Garissa im Osten Kenias angegriffen und dabei 148 Menschen getötet hatte.
Nun bittet Kenias Regierung die internationale Gemeinschaft um Hilfe, um das "Leiden der Flüchtlinge zu lindern". Man müsse gemeinsam die Verantwortung für die Flüchtlinge übernehmen, hieß es in der Mitteilung. Was genau mit den Menschen passieren soll, ließ die Regierung aber offen.
Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) kritisierte die Pläne. Sie warf kenianischen Sicherheitsbeamten vor, Somalier zu schikanieren. Die Bedrohung durch Schabab gebe es, sagte HRW-Flüchtlingsexperte Bill Frelick. "Doch die kenianische Regierung sollte jene Menschen angemessen strafrechtlich verfolgen, die Verbrechen begangen haben, und die Bemühungen um den Schutz von Flüchtlingen nach internationalen Richtlinien aufrechterhalten."
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