Die vor fast einer Woche ausgebrochenen Waldbrände haben bislang eine Fläche von der Größe Londons vernichtet. Laut Goodale wuchs das Feuer allein seit Freitag um 50 Prozent an. Die Lage bleibe angesichts der Wetterlage "unvorhersehbar und gefährlich", sagte der Minister. Zuvor hatte der Krisenstab der Provinzregierung von Alberta erklärt, Trockenheit, hohe Temperaturen und starker Wind würden die Brände weiterhin anfachen.
Die Hoffnungen der Feuerwehr richten sich jetzt auf die Wetterprognosen für diesen Sonntag. Die Meteorologen rechnen zumindest mit kühleren Temperaturen. Ohne substanzielle Regenfälle könnten die Feuer aber noch Monate brennen, sagte ein Vertreter der Brandschutzbehörde.
Zehntausende fliehen
Das Feuer war südlich von Fort McMurray ausgebrochen, starker Wind trieb die Flammen am Dienstag bis in die Stadt. Diese wurde daraufhin vollständig evakuiert. Seit Freitag wurden die 88.000 Einwohner der Stadt ein zweites Mal fortgebracht, weil die Notunterkünfte im nördlichen Umland wegen drehender Winde nicht mehr als sicher eingestuft wurden. Die Polizei begleitete Autokonvois mit den Evakuierten durch die brennende Geisterstadt. Am Samstag wurde die Aktion fortgesetzt.
Das betroffene Gebiet liegt im Herzen der kanadischen Ölindustrie. Nach Schätzungen der Nachrichtenagentur Reuters ist die Förderung des Landes um etwa ein Drittel eingebrochen. Die Behörden gehen davon aus, dass in Fort McMurray 1600 Einrichtungen zerstört wurden, erste Schätzungen gehen von einem Versicherungsschaden von mehr als sieben Milliarden US-Dollar aus.
Die Ölprovinz Alberta erlebt derzeit eine Rekorddürre und leidet zudem unter einer Hitzewelle. Seit Tagen herrschen Temperaturen von fast 30 Grad Celsius. 1100 Feuerwehrleute sind im Einsatz, um mehr als 40 verschiedene Brände unter Kontrolle zu bringen.
Quelle: n-tv.de
Tags: