Der 50-Jährige Kern ist gebürtiger Wiener und studierte dort Kommunikationswissenschaft. Nach seiner akademischen Ausbildung arbeitete er zunächst als Wirtschaftsjournalist. 1991 wechselte er als Assistent des damaligen Staatssekretärs für den öffentlichen Dienst, Peter Kostelka (SPÖ), in das Bundeskanzleramt. Sechs Jahre später ging er in die Wirtschaft und arbeitete für den Stromkonzern Österreichische Elektrizitätswirtschafts-AG.
2010 trat Kern seinen Posten als CEO bei den hochdefizitären, staatlichen Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) an. In den vergangenen Jahren war es ihm gelungen, das Unternehmen wieder in die Gewinnzone zu führen. In der Debatte um seine mögliche Kanzlerschaft hatten sich bereits sieben der insgesamt neun SPÖ-Landesparteien öffentlich für ihn ausgesprochen. Der ehemalige ORF-Intendant Gerhard Zeiler, der ebenfalls im Rennen war, habe seine Ambitionen fallenlassen, schreibt die Zeitung "Der Standard".
Faymann hatte rund zwei Wochen nach dem Triumph der rechtspopulistischen FPÖ bei der Präsidentenwahl seinen Rücktritt erklärt. Der 56-Jährige war der am viertlängsten amtierende Kanzler der Zweiten Republik. Er räumte außerdem seinen Posten als SPÖ-Chef. Er führte die sozialdemokratische Partei seit August 2008.
Die Partei befindet sich seit Jahren in einer schweren Krise. Bei der Bundespräsidentenwahl am 24. April landete der SPÖ-Kandidat Rudolf Hundstorfer mit 11 Prozent abgeschlagen auf dem vierten Platz. Damit verpasste er die Stichwahl deutlich.
Quelle : spiegel.de
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