Europäische Zentralbank (EZB), EU-Kommission und Internationaler Währungsfonds (IWF) haben Griechenland in insgesamt drei Rettungspaketen im Gesamtvolumen vor mehreren hundert Milliarden Euro vor dem Staatsbankrott bewahrt. Dafür musste sich das Land aber unter anderem zu einschneidenden Sozial-Reformen, Ausgabenkürzungen und Steueranhebungen verpflichten.
Sollte sich Griechenland wieder am freien Markt finanzieren, müsste es dafür keine solchen Verpflichtungen eingehen. In den vergangenen Jahren konnte Griechenland diesen Weg aber nicht gehen, weil Investoren am freien Kapitalmarkt wegen des hohen Ausfall-Risikos bei Griechenland so hohe Zinsen für länger laufende Anleihen verlangt hätten, dass dies für die Regierung in Athen wirtschaftlich nicht tragfähig gewesen wäre.
Vor rund einem halben Jahr hatte der griechische Finanzminister Euklid Tsakalotos schon einmal von einer Rückkehr seines Landes an den freien Kapitalmarkt gesprochen. Damals hatte er gesagt, er peile für diesen Schritt die zweite Jahreshälfte 2016 an.
Entscheidung offenbar in Kürze
Die Euro-Finanzminister hatten vor wenigen Tagen verabredet, möglichst noch im Mai den Weg für die Auszahlung weiterer Milliardenhilfen aus dem dritten Hilfspaket freizumachen. Dragasakis sagte, grünes Licht würde dazu führen, dass die griechischen Banken sich wieder günstiger refinanzieren könnten. Zudem würde das Land wieder in das Anleihen-Aufkaufprogramm der EZB aufgenommen. So könnten noch 2016 neun bis zwölf Milliarden Euro in die griechische Wirtschaft fließen.
Regierungschef Tsipras sagte der "Realnews" zudem, sein Land könnte das Rettungsprogramm von EZB, EU und IWF schon deutlich früher endgültig verlassen als zum Auslaufdatum im August 2018.
Quelle: n-tv.de
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