Köln plant Schutzzone am Dom

  21 Mai 2016    Gelesen: 763
Köln plant Schutzzone am Dom
Um eine Massenpanik in der kommenden Silversternacht zu verhindern, will die Stadt Feuerwerke auf dem Bahnhofsvorplatz verbieten. Auch die Beleuchtung soll besser werden.
Als Reaktion auf die Übergriffe während der vergangenen Silvesternacht in Köln soll es einem Bericht zufolge beim kommenden Jahreswechsel eine Schutzzone um den Dom geben. Damit wolle die Stadt verhindern, dass Böller und Raketen in die Menge geworfen werden und dadurch eine Massenpanik ausbricht, berichtete die Kölnische Rundschau auf ihrer Website. Auch eine Absperrung der Kathedrale mit Zäunen sei nicht ausgeschlossen.

Das Domareal benötige einen besonderen Schutz, sagten Polizeipräsident Jürgen Mathies und Stadtdirektor Guido Kahlen der Zeitung. "Ich möchte am Dom und auf dem Bahnhofsvorplatz keine Böller haben und keine Raketen", sagte Mathies. Bis September sollen die zentralen Punkte der Planungen stehen. "Wir wissen, dass dann die ganze Welt schaut, ob wir unsere Lektion gelernt haben", sagte Kahlen.

Als wahrscheinlich gilt dem Bericht zufolge auch eine Sperrung der Hohenzollernbrücke, auf der es vor fünf Monaten zu panikartigen Szenen gekommen war. Ein unkontrollierter Zustrom von Menschen auf die Brücken der Stadt am Rhein solle in jedem Fall verhindert werden. Ferner solle die Beleuchtung der Straßen und Plätze verbessert werden, um das Sicherheitsgefühl der Menschen zu verbessern und verwertbares Bildmaterial bei Straftaten zu bekommen.

Am Kölner Hauptbahnhof hatten in der Silvesternacht Männergruppen Frauen sexuell belästigt, drangsaliert und ausgeraubt. Mehr als 1.500 Strafanzeigen gingen in der Folge bei der Polizei ein, insgesamt 153 Tatverdächtige wurden ermittelt, 149 davon sind Ausländer, 68 hatten Asyl beantragt. 36 Männer stehen im Verdacht, nicht nur geklaut, sondern auch sexuell übergriffig geworden zu sein. Die Ereignisse hatten eine Debatte über Ausländerkriminalität, Sexismus und das Sexualstrafrecht ausgelöst. Die juristische Aufarbeitung der Vorfälle gestaltet sich schwierig. Ein Untersuchungsausschuss im nordrhein-westfälischen Landtag soll ein mögliches Versagen der Behörden klären.

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