Trump will die Kohle retten

  27 Mai 2016    Gelesen: 762
Trump will die Kohle retten
Klimaschützer dürfte dieser Auftritt mit Schrecken erfüllen. Auf einer Öl-Konferenz konkretisiert Donald Trump seine Energiepolitik. Erneuerbare Quellen spielen keine Rolle. Fossile Brennstoffe und umstrittene Pipelineprojekte umso mehr.
Der republikanische Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat für den Fall seiner Wahl eine Kehrtwende in der amerikanischen Energie-Politik angekündigt. In einer Rede auf einer Öl-Konferenz in Bundesstaat North Dakota nannte er als Kernpunkte einen Rückzug aus dem Pariser Klima-Abkommen, eine Lockerung der Umweltvorschriften und eine Rückbesinnung auf fossile Brennstoffe. "Wir werden die Kohle retten", erklärte er in der Stadt Bismarck.

Trump machte deutlich, welche Rolle die Energie in seiner Außenpolitik einnehmen soll, der er das Motto "America First" ("Amerika zuerst") gegeben hat. Er erklärte eine Vorherrschaft der USA bei Energie zu einem strategischen Ziel. Gleichzeitig werde er jedoch "rationale Sorgen um die Umwelt gebührend berücksichtigen".

Trump warf in der Rede auf der Williston Basin Petroleum Conference Präsident Barack Obama und der demokratischen Bewerberin Hillary Clinton vor, sich dem Rohstoffreichtum der USA zu verweigern und die Gelegenheit zur Schaffung von Arbeitsplätzen nicht zu nutzen.

Trumps ist als Präsidentschaftskandidat gesetzt

Der Immobilienmilliardär kündigte eine erneute Prüfung der umstrittenen Keystone-XL-Pipeline an, die von Kanada in die USA führen soll. Obama hatte das Projekt mit Hinweis auf Umweltschutzbedenken gekippt. "Ich will, dass es gebaut wird, aber ich will einen Teil des Profits", sagte Trump. Die Einkünfte aus der amerikanischen Energie-Produktion sollten zum Wiederaufbau der maroden Infrastruktur verwendet werden.

Mit seiner Energie-Politik geht der Milliardär auf Konfrontationskurs zu Clinton und dem zweiten, abgeschlagenen demokratischen Präsidentschaftsbewerber Bernie Sanders. Beide haben einen Ausbau alternativer Energien im Kampf gegen die globale Erwärmung angekündigt. Trump hatte Mitte Mai einen bekannten Klimawandel-Skeptiker und Fracking-Befürworter als Energieberater hinzugezogen.

Dass Trump Präsidentschaftskandidat der Republikaner wird, gilt mittlerweile als sicher. Seit Donnerstag hat er Medienberichten zufolge die nötige Zahl der Delegierten erreicht. Der New Yorker Unternehmer komme nun auf 1238 Delegierte, berichtet die US-Nachrichtenagentur AP. Der Fernsehsender CNN zählte 1237 - das wäre exakt die Nominierungsschwelle. Trump selbst sagte in einer ersten Reaktion: "Ich bin geehrt."

Es handelt sich allerdings nicht um offizielle Zahlen, sondern um das Ergebnis von Umfragen bei ungebundenen Delegierten, die von der Agentur selbst befragt wurden. Trump hatte nach der jüngsten Vorwahl im Bundesstaat Washington nur noch wenige Delegierte Abstand zu der Schwelle.

Quelle: n-tv.de , ieh/rts/AFP

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