Die "FAS" hatte Gauland mit den Sätzen zitiert: "Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben." Der in Berlin geborene Boateng ist der Sohn einer deutschen Mutter und eines ghanaischen Vaters.
Der weit rechts stehende AfD-Politiker bestritt am Sonntag zunächst, sich über Boateng als Person geäußert zu haben. "Ich habe nie, wie die `FAS` insinuiert, die Idee gehabt, ihn als Persönlichkeit abzuwerten."
"Jérôme Boateng hat es selbst auf den Punkt gebracht, als er gesagt hat: `Traurig, dass so etwas heute noch vorkommt`", sagte Regierungssprecher Seibert. Die Fußballnationalmannschaft habe wunderbar reagiert mit einem Video mit dem Titel "Wir sind Vielfalt."
Die Äußerungen hatten am Wochenende Entrüstung ausgelöst. Bundesjustizminister Heiko Maas nannte sie "schlicht rassistisch".
Als "unverschämt" bezeichnete Boatengs Teamkollege Sami Khedira die Aussage Gaulands. "Wir als Nationalspieler leben das moderne Deutschland wie keine anderen." Ähnlich äußerten sich auch andere Nationalspieler.
Gauland legte am Montag noch einmal nach. "Ich bin natürlich kein Rassist", sagte er. Auf die Frage, ob denn Menschen, die Vorbehalte gegen Nachbarn mit ausländischen Wurzeln haben, Rassisten seien, antwortete er: "So weit würde ich nicht gehen."
Quelle : spiegel.de
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