Nun stehen die 100 Preisträger für 2016 fest - sie sind damit "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen". Wenig erstaunlich: Die hiesigen Entwickler von Dieselmotoren gehören nicht dazu - trotz der trickreichen Idee, dass ein Motor nur auf dem Prüfstand genau das macht, was er soll, nämlich die Abgase reinigen. Hersteller sparen so hohe Kosten für die Entwicklung wirklich sauberer Dieselmotoren - zumindest, solange der Betrug nicht auffliegt.
Aber es gibt auch Menschen, die die Umwelt wirklich schützen wollen. Zum Beispiel die in Berlin lebende Japanerin Ayumi Matsuzaka, die mit ihrem Team Wegwerfwindeln in Humus verwandelt. Oder das Tropenhaus Klein Eden am Rennsteig, das die Abwärme eines benachbarten Glasbetriebs nutzt, um unter einem Glasdach tropische Früchte anzubauen.
Beide zählen zu den Preisträgern von "Land der Ideen". Alle nun prämierten Projekte existieren schon länger. Die Auszeichnung ist auch eine Anerkennung für den langen Atem der Macher.
Wendelstein 7-X etwa, eine Anlage zur Erforschung der Kernfusion, ging 2015 in Betrieb. Als Idee existierte sie freilich schon in den Achtzigerjahren. Nach der Wende wurde Greifswald als Standort ausgewählt, Hunderte Millionen Euro wurden gesammelt. Der Bau begann 1997, 17 Jahre später wurde erstmals ein Plasma in dem sogenannten Stellarator erzeugt. Ob eine solche Anlage eines Tages Strom erzeugen kann, ist noch nicht bewiesen - aber es könnte funktionieren.
Quelle : spiegel.de
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