Gabriel bezeichnete die Luft- und Raumfahrtindustrie als Innovationsmotor der gesamten deutschen Wirtschaft. "Die ILA Berlin Air Show ist das stolze Aushängeschild einer Branche, die eine Schlüsselstellung an unserem Hochtechnologiestandort spielt", sagte der SPD-Chef. Sie sei ein "unverzichtbarer Marktplatz für frischen Wind und neue Ideen, für modernste Technik und innovative Produkte". Gabriel begrüßte es, dass die Veranstalter die ILA, die älteste Luftfahrtschau der Welt, zu einer Leitmesse für Zukunftstechnologien entwickeln wollten.
Airbus-Vorstandschef Tom Enders bekannte sich zum Ziel der Branche, den CO2-Ausstoß bis zum Jahr 2050 um 75 Prozent zu verringern. Das sei "extrem ambitioniert", aber angesichts der erwarteten Verdoppelung des Flugverkehrs in den nächsten 20 Jahren notwendig. "Wenn wir weiterhin die Lizenz zum Wachsen haben wollen, dann müssen wir uns gewaltig etwas einfallen lassen", sagte der Topmanager.
Airbus führt seit zwei Jahren bei wiederholten Treffen einen Dialog mit der Heinrich-Böll-Stiftung und Vertretern der ihr nahestehenden Grünen. Stiftungsvorstand Ralf Fücks verlangte von der Politik strenge Vorgaben für den Schadstoffausstoß des Luftverkehrs. Nach dem Klimagipfel von Paris seien "globale Regeln nicht unrealistisch", sagte Fücks. Enders stimmte zu: "Ich halte es für machbar, globale Standards hinzubekommen."
Bundeswehr ist größter Einzelaussteller
Auch das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) sieht die Zukunft in solchen kombinierten Antriebsarten und richtet darauf seine Forschung aus, wie Vorstandsmitglied Rolf Henke auf der ILA sagte. Die DLR-Forscher arbeiteten auch an großen Drohnen, die mehrere hundert Kilogramm Fracht tragen können sollen, berichtete Henke. Diese "unbemannten Frachttransporter", genannt Ufo, fehlten noch im Sortiment der Drohnen-Varianten und könnten eine Alternative zu manchen Transporten über Land sein.
Die Bundeswehr ist auf der ILA erneut der größte Einzelaussteller. Unter anderem zeigt sie die Kampfflugzeuge Eurofighter und Tornado sowie den Transporter A400M. Bei der Airbus-Maschine zeigten sich zuletzt Triebwerksprobleme. Enders ließ auf Nachfrage offen, wie schnell die Produktion wieder in Gang kommen wird. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, den Knoten in der Produktion, der zurzeit viel mit Triebwerksproblemen zu tun hat, zu lösen, und die Produktion hochzufahren", sagte er.
Wegen diverser Pannen gibt es eine jahrelange Verzögerung bei der Auslieferung der Maschine. Die Bundeswehr hat erst drei von 53 bestellten A400M erhalten. Sie hält aber an der Einführung des Modells fest, das die alten Transall-Flugzeuge ersetzen soll.
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