Pünktlich zum Anpfiff der Fußball-Europameisterschaft schwenken die Deutschen wieder die Fahnen. Ob auf dem Balkon, dem Rückspiegel oder beschminkten Gesichtern – Deutschland wird Schwarz-Rot-Gold. Und mit den Farben kommt die Nationalstolzdebatte. Sie gehört mittlerweile zu einer Fußballmeisterschaft genau wie Bier, Chips und Public Viewing.
Eröffnet wird sie dieses Jahr von der Grünen Jugend. Der Landesverband Rheinland Pfalz stellt da eine klare Foderung auf: "Fußballfans Fahnen runter!"
Und begründet das folgendermaßen:
Bloß ein Bekenntnis zur Nationalelf oder dann doch schon latenter Rassismus? Harmlos oder unbewusst ausgrenzend?
Auch die Grüne Jugend Berlin äußert sich dazu:
"Selbst viele, die die AfD verpönen, werden wieder ganz unverkrampft die Deutschlandfahne schwenken", schreibt Sprecherin Emma Sammet.
"Schon bei den vergangenen großen Fußball-Turnieren stieg die Anzahl fremdenfeindlicher Übergriffe nachweislich. Der sogenannte "Party-Patriotismus" führt zu nationalistischem Denken und Gewalt. Gerade Rechtspopulist*innen wie die Kader der Berliner AfD werden versuchen, im Wahlkampf vom schwarz-rot-goldenen Freudentaumel zu profitieren.
Ihr Fazit: "Da wird einem richtig mulmig zumute. Denn es kann kein Sommermärchen geben, wenn brennende Geflüchtetenunterkünfte die abscheuliche deutsche Realität darstellen."
Quelle: welt.de
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