Galgenträger hat`s nicht so gemeint

  19 Oktober 2015    Gelesen: 639
Galgenträger hat`s nicht so gemeint
Die "Bild"-Zeitung hat, nach eigenen Angaben, den Galgen-Träger von der Pegida-Demonstration am vergangenen Montag aufgespürt. Der Mann sei 39 Jahre alt, arbeite als Werkzeughändler und lebe in der Kleinstadt Schwarzenberg im Erzgebirge.

"Ja, den habe ich in meiner eigenen Werkstatt gebaut", sagte der Mann, dessen Namen die "Bild"-Zeitung nicht angibt. "Ich war zum dritten Mal bei Pegida." Auf seinen Galgen habe er "viele positive Reaktionen" bekommen, "selbst Polizisten haben gelacht". Er sieht den Galgen als Symbol für den "Volksverrat" der Politiker. Zugleich stritt er ab, zum Mord aufgerufen zu haben. "Ich will doch nicht, dass (Bundeskanzlerin Angela) Merkel und (Wirtschaftsminister Sigmar) Gabriel was Schlimmes passiert."

Der 39-Jährige hatte bei der wöchentlichen Pegida-Demonstration in Dresden einen Galgen mitgeführt, an dem zwei Stricke mit je einem Zettel befestigt waren. Auf dem einen stand "Reserviert Siegmar `das Pack` Gabriel", auf dem anderen "Reserviert Angela `Mutti` Merkel". Gegen den Schwarzenberger ermittelt der Staatsschutz wegen "Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten" und wegen "öffentlicher Aufforderung zu Straftaten". Nach seinen Angaben hat die Polizei mit ihm bislang noch nicht Kontakt aufgenommen. Juristen zufolge ist es unwahrscheinlich, dass der Mann wegen des Galgens verurteilt wird.

Als Ausländerfeind sieht der Pegida-Mitmarschierer sich nicht, "ich bin mit einer Ukrainerin verheiratet". Auf Facebook hat er der "Bild"-Zeitung zufolge einschlägige Seiten allerdings mit "gefällt mir" markiert.

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