Nordkoreas Raketen können angeblich US-Gebiet treffen

  23 Juni 2016    Gelesen: 641
Nordkoreas Raketen können angeblich US-Gebiet treffen
Nordkorea hat trotz Uno-Verbots erneut Langstreckenraketen getestet. Angeblich können sie US-Gebiet erreichen.
Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un sieht das militärische Drohpotenzial seines Landes gegen die USA nach den jüngsten Raketentests deutlich gestärkt. "Wir haben nun die sichere Fähigkeit, die Amerikaner im Pazifik konkret und umfassend anzugreifen", zitierte die staatliche Nachrichtenagentur KCNA den Pjöngjanger Herrscher. Die Raketentests vom Vortag seien ein "großes Ereignis" gewesen, das auch die Fähigkeit Nordkoreas zu einem atomaren Präventivschlag verbessert habe.

Am Vortag hatte Nordkorea zu Testzwecken zwei Mittelstreckenraketen des neuen Typs Musudan abgefeuert. Diese Rakete soll eine Reichweite von bis zu 4000 Kilometern haben, womit sie auch den US-Stützpunkt auf der Pazifikinsel Guam treffen könnte. Nach südkoreanischen Angaben sei der erste Test fehlgeschlagen. Die zweite Rakete sei ebenfalls an der Ostküste gestartet und nach einem Flug über 400 Kilometer ins Japanische Meer gestürzt.

Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA betonte, die Raketen seien "erfolgreich" getestet worden, "ohne dass die Sicherheit der umliegenden Länder im geringsten betroffen gewesen wäre". Die erfolgreichen Tests böten nun eine "Garantie für die Entwicklung eines Systems strategischer Waffen."

USA wollen Raketenabwehr weiter ausbauen

Mit den Raketentests verstieß Nordkorea gegen ein ausdrückliches Verbot des Uno-Sicherheitsrats. Das Gremium beriet am Mittwochabend Ortszeit in New York über den Vorfall. Alle 15 Mitgliedsstaaten seien sich einig gewesen, "dass die Raketenstarts die Resolutionen des Sicherheitsrats verletzen" und dass es "von entscheidender Wichtigkeit" sei, dass Pjöngjang diese Resolutionen befolgt, sagte der stellvertretende französische Uno-Botschafter Alexis Lamek nach den nicht-öffentlichen Beratungen.

Nach Erkenntnissen des südkoreanischen Verteidigungsministeriums gelangen den Nordkoreanern bei den Tests möglicherweise technische Fortschritte im Vergleich zu vorherigen gescheiterten Testflügen der Musudan-Raketen.

US-Verteidigungsminister Ashton Carter wertete die Raketentests als Bestätigung dafür, dass die USA ihr System zur Raketenabwehr weiter ausbauen müssten. "Es zeigt sich, dass wir das fortsetzen müssen, was wir bereits tun", sagte Carter in Washington. Sein Land werde weiter an einer Raketenabwehr zum Schutz des eigenen Territoriums sowie der US-Verbündeten Südkorea und Japan arbeiten.


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