Fleißig, arrogant, gewalttätig, Amerikaner

  30 Juni 2016    Gelesen: 438
Fleißig, arrogant, gewalttätig, Amerikaner
Das Ansehen der USA in der Welt ist unverändert hoch. Das liegt vor allem an seinem Noch-Präsidenten. Den prekären Ruf der Amis konnte aber auch Obama nicht korrigieren.
Was denken mehr als 20.000 Menschen in 16 Ländern Europas und Asiens, in Australien und den USA über Amerika und die Amerikaner? Das Meinungsforschungsinstitut Pew in Washington nimmt sich dieser Frage jedes Jahr neu an und präsentiert auch 2016 aufschlussreiche Ergebnisse. Demnach genießen zwar die USA ein unverändert hohes Ansehen, den US-Amerikanern indes begegnen die Befragten eher mit Skepsis. Sie gelten einerseits als optimistisch und fleißig, andererseits aber auch als nicht sonderlich tolerant, ziemlich gewalttätig, als arrogant und oft gierig.

Ihre globale Wertschätzung verdanken die USA vor allem ihrem momentanen Präsidenten. Zum Ende seiner Amtszeit schlägt Barack Obama ausgesprochen hohes Vertrauen aus europäischen Kernstaaten wie Deutschland, Frankreich und Großbritannien, aber auch aus den asiatischen Großmächten China und Indien entgegen. In den befragten EU-Staaten sind laut Pew durchschnittlich 77 Prozent der Meinung, dass Obama in der internationalen Politik das Richtige tue.

Auch im direkten Vergleich zu China ist das Ansehen der USA hoch. Das Land von global führenden Konzernen wie Apple und Google, von Unternehmen wie Chrysler und General Electric, von Wall Street und Hollywood gilt zudem als führende Wirtschaftsmacht der Welt – das kommunistisch regierte China hat da deutlich das Nachsehen.

Die Meinungsforscher aus Washington interessierte auch die globale Zustimmung zum wichtigsten außenpolitischen und militärischen Engagement der Obama-Regierung: dem Kampf gegen die Extremisten vom sogenannten "Islamischen Staat". Doch auch hier kann sich der US-Präsident der Unterstützung gewiss sein. Eine überwältigende Mehrheit der Befragten hält diesen Kampf für notwendig – etwa 84 Prozent der Befragten in Frankreich, das ebenfalls Teil der internationalen Mission ist.

In starkem Kontrast zu den guten Werten für Obama steht Donald Trump, der voraussichtliche Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner. 85 Prozent wollen ihm in internationalen Angelegenheiten überhaupt nicht vertrauen. Ex-Außenministerin Hillary Clinton, wahrscheinliche Kandidatin der Demokraten, kommt auf etwas verhaltene 59 Prozent Zustimmung.


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