Knochenteile stammen höchstwahrscheinlich von Peggy

  04 Juli 2016    Gelesen: 738
Knochenteile stammen höchstwahrscheinlich von Peggy
Die jetzt gefundenen Skelettknochen sind höchstwahrscheinlich die sterblichen Überreste der seit 2001 verschwundenen Peggy. Dies bestätigten am Montag Polizei und Staatsanwaltschaft. Nicht nur die Knochen führten zu dieser Erkenntnis.
Die in einem Waldstück in Thüringen gefundenen Knochenreste stammen höchstwahrscheinlich von der vermissten Schülerin Peggy, wie das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth am Montag mitteilten. „Dies ergaben die ersten rechtsmedizinischen Untersuchungen und Erkenntnisse am Fundort“, schreiben Polizei und Staatsanwaltschaft in der gemeinsamen Mitteilung. Die Ermittlungen im Fall des verschwundenen Mädchens werden fortgesetzt.

Ein Pilzsammler war am Samstag auf die Skelettteile gestoßen. Diese werden nun im Institut für Rechtsmedizin in Jena untersucht. „Nach den bisherigen Erkenntnissen stammen die sterblichen Überreste höchstwahrscheinlich von der am 7. Mai 2001 verschwundenen Peggy Knobloch“, heißt es in der Mitteilung von Polizei und Staatsanwaltschaft. Zudem seien im Bereich des Fundorts Gegenstände sichergestellt worden, die ebenfalls auf das Mädchen hinweisen.

Der Fundort der Leiche im Saale-Orla-Kreis liegt nur wenige Kilometer von Peggys Heimatort Lichtenberg (Landkreis Hof) entfernt. Laut der Mitteilung der oberfränkischen Polizei habe man zunächst den Fundort abgesperrt. Bei einer ersten Untersuchung der Knochenteile habe sich dann der Verdacht bestätigt, dass es sich um menschliche Knochen handele. Einsatzkräfte der thüringischen Bereitschaftspolizei und die Spurensicherung suchten den Fundort ab. Auch am Montag dauerten laut Polizei die Suchmaßnahmen an. Die seit 2012 in dem Fall agierende Ermittlungsgruppe der Kriminalpolizei Bayreuth wurde zur Sonderkommission „Peggy“ erweitert.

15 Jahre ohne Spur

Am 7. Mai 2001 verschwand die neunjährige Peggy auf ihrem Heimweg von der Schule, seitdem fehlte von dem Mädchen jede Spur. Wochenlange Suchaktionen blieben ohne Erfolg. 2002 präsentierten die Ermittler einen geistig behinderten Mann als Tatverdächtigen. Er habe Peggy ermordet, um zu vertuschen, dass er sie sexuell missbraucht habe, hieß es damals. Der Mann wurde 2004 als Peggys Mörder verurteilt, 2014 jedoch in einem Wiederaufnahmeverfahren freigesprochen.

Zwischenzeitlich gerieten ehemalige Bekannte der Familie Peggys aus Halle/Saale ins Visier der Fahnder, doch auch diese Spur brachte keinen Durchbruch. Sie gelten inzwischen nicht mehr als Verdächtige.

Auch noch in den vergangenen Jahren gab es eine Reihe von spektakulären Untersuchungsaktionen der Polizei, um das Verschwinden der Schülerin doch noch aufzuklären. Mal wurde in einer Talsperre in Sachsen nach Peggys Schulranzen gesucht, mal wurde ein Anwesen in Lichtenberg durchsucht – sogar im Garten wurde gegraben. Die Ermittler fanden damals zwar Knochenreste, sie stammten aber nicht von Peggy. Ebenso erfolglos blieb eine Grabungsaktion am Lichtenberger Friedhof Anfang 2014.


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