Briten schicken Nato-Truppen nach Estland und Polen

  08 Juli 2016    Gelesen: 790
Briten schicken Nato-Truppen nach Estland und Polen
Doppelstrategie der Nato beim Gipfel in Warschau: Während Großbritannien Soldaten nach Osteuropa schicken will, um ein Zeichen der Stärke gegenüber Russland zu setzen, beschwört Generalsekretär Stoltenberg den Dialog mit Moskau.
Im Rahmen der Nato-Abschreckungsstrategie gegenüber Russland schickt Großbritannien Truppen nach Osteuropa. 500 Soldaten sollen in Estland „Sicherheit vermitteln und im Fall einer Krise oder eines Zwischenfalls sofort reagieren“, teilte das Verteidigungsministerium in London am Freitag mit. Weitere 150 Soldaten sollen in Polen trainieren.

Großbritannien wolle damit die Alliierten in Osteuropa angesichts der Aggression von russischer Seite unterstützen, hieß es in der Mitteilung. Tausende Soldaten stünden bereit und könnten innerhalb von Tagen eingesetzt werden, wo immer sie gebraucht würden.

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„Diese Einsätze zeigen, dass Großbritannien eine führende Rolle in der Nato übernimmt“, teilte Verteidigungsminister Michael Fallon mit. Er nahm am Nato-Gipfel in Warschau teil. Fallon hatte kurz nach dem Brexit-Votum gesagt, dass Großbritannien trotz des EU-Austritts seinen Verbündeten in Europa und der Welt nicht den Rücken kehren werde.

Stoltenberg: „Der Kalte Krieg ist Geschichte“
Kurz vor dem Start des Nato-Gipfels hatte Generalsekretär Jens Stoltenberg die Aufrüstungspläne des Bündnisses zuvor noch einmal verteidigt. „Alles, was wir tun, ist defensiv, angemessen und transparent (...)“, sagte der Norweger am Freitagvormittag in Warschau. „Die Nato ist nicht auf Konfrontation aus. (...) Der Kalte Krieg ist Geschichte, und er sollte Geschichte bleiben.“

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Die Staats- und Regierungschefs der 28 Nato-Staaten wollen am Freitagnachmittag beim Gipfel endgültig die neuen Aufrüstungspläne für Osteuropa beschließen. Kernstück der zusätzlichen Abschreckungsmaßnahmen gegen Russland ist die Verlegung von multinationalen Kampftruppen nach Polen, Litauen, Lettland und Estland. Diese Nato-Staaten fühlen sich seit dem Ausbruch des Ukraine-Konflikts verstärkt von Russland bedroht.

Deutschland will mehrere Hundert Soldaten für die Aufrüstungsinitiative abstellen. Sie sollen ein Bataillon in Litauen führen.


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