Syrische Luftwaffe bombardiert Turkmenen-Dorf: Acht Tote

  12 Juli 2016    Gelesen: 1169
Syrische Luftwaffe bombardiert Turkmenen-Dorf: Acht Tote
Die Luftwaffe des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad hat ein Turkmenen-Dorf in der Provinz Homs bombardiert. Dabei starben acht Zivilisten.
Kampfflugzeuge der syrischen Armee griffen ein Dorf, das von ethnischen Turkmenen besiedelt wird, in der Region Homs an. Der Angriff führte zu zahlreichen Toten und Verletzten.

Laut lokalen Aktivisten wurde die Siedlung Berac Kai im Norden der Provinz ins Visier genommen. Die Luftwaffe führte zwei Luftschläge aus. Zahlreiche Wohnhäuser von Zivilisten wurden zerstört. Häuser kollabierten. Zahlreiche Menschen wurden unter den Trümmern begraben. Acht Zivilisten starben.

Nach mehr als zwei Stunden vermochte es der Zivilschutz, erste Leichen unter den Trümmern zu befreien. Die Verletzten wurden in das Krankenhaus der Stadt el-Hula gebracht.

Weite Teile der Region Homs stehen seit knapp vier Jahren unter einer Blockade der syrischen Regierung. In Homs leben noch bis zu 250.000 Menschen.

Hintergrund

Eindeutige, verifizierbare und objektive Informationen über Syriens Turkmenen, die sehr enge ethnische und kulturelle Beziehungen zu den Türken Anatoliens und den Turkmenen des Iraks aufweisen, stehen der politischen Forschung gegenwärtig nur mangelhaft zur Verfügung. Im Zuge des Zusammenbruches des Osmanischen Reiches, welches von den Türken Anatoliens dominiert wurde, verloren die meisten Turkmenen Syriens größtenteils ihre sprachlichen Kompetenzen und ihre Identität, dafür wurden sie staatlich verordnet arabisiert. Dennoch machen diejenigen Turkmenen, die ihre Sprache und Identität zu erhalten wussten, vermutlich bis zu 1,5 Millionen syrische Bürger aus (rund 6,5 Prozent der Gesamtbevölkerung nach Erhebungen aus dem Jahr 2013, wonach die syrische Bevölkerung knapp 23 Millionen Staatsbürger umfasste). Trotz einer weitläufigen geografischen Streuung gibt es in den ländlichen Regionen der Provinzen Aleppo und Latakia entlang der türkischen Grenze turkmenische Besiedlungskonzentrationen.

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