Seit Tagen liefern sich Armee und Rebellen in der südsudanesischen Hauptstadt Juba heftige Kämpfe, hunderte Menschen kamen dabei bereits ums Leben. Nun hat die Bundesregierung entschieden, aus Sicherheitsgründen alle Deutschen aus dem Land auszufliegen. Das erklärte ein Sprecher des Auswärtigen Amts und bestätigte damit mehrere Medienberichte.
Transall bringt Deutsche in Sicherheit
Eine Transall der Bundeswehr habe bereits mehrere Diplomaten und Entwicklungshelfer in Sicherheit gebracht. Insgesamt hielten sich zuletzt noch etwa 100 Deutsche im Südsudan auf. Die Luftwaffe will aber auch helfen, Bürger anderer Länder aus dem Südsudan in Sicherheit zu bringen, hieß es. Auch die Europäische Union hatte angesichts der Kämpfe ihre Delegation aus dem Südsudan abgezogen und nach Nairobi ausgeflogen.
Der Südsudan versinkt seit Wochen im Chaos. Truppen von Präsident Salva Kiir und Anhänger seines Rivalen Riek Machar bekämpfen sich mit Flugabwehrwaffen, Kampfhubschraubern und Panzern. Tausende Menschen sind auf der Flucht. Wegen der Auseinandersetzungen gibt es Befürchtungen, dass es erneut zu einem ethnisch motivierten Bürgerkrieg kommt - Kiir gehört den Dinka an, und Machar zählt zur Volksgruppe der Nuer. Sie bekämpfen sich schon lange politisch und militärisch.
Der UN-Sicherheitsrat rief die beiden Politiker nach einer Dringlichkeitssitzung am Sonntag auf, die Kämpfe zu beenden. Der verarmte Südsudan löste sich erst vor fünf Jahren vom Sudan und erklärte seine Unabhängigkeit.
Quelle: tagesschau.de
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