Eine neue Studie deutet nun darauf hin, dass an diesem Vorurteil etwas dran sein könnte. Demnach besteht ein Zusammenhang zwischen riskantem Verhalten und Dating-Erfolg bei Frauen, fand Eveline Vincke von der Universität Gent in Belgien heraus. An ihrer Studie beteiligten sich mehr als 800 Personen.
Als Indikatoren für riskantes Verhalten dienen dabei Alkohol trinken und Rauchen, schließlich ist allgemein bekannt, wie enorm dies der Gesundheit schadet. Wer es trotzdem tut, mag die Gefahr. Und darauf wiederum stehen der Studie zufolge Frauen.
Mehr Gefahr führt zu mehr Attraktivität
Männer, die riskantes Verhalten zeigen, gewinnen demzufolge an Attraktivität, zumindest wenn es darum geht, wer mit wem die Nacht verbringt. "Rauchen und Trinken führen zu mehr Attraktivität beim ersten Treffen", so Vincke. Bad Boys, also die Machotypen, sind sicher nicht allein über das Rauchen und Trinken zu definieren, aber dieses Verhalten bietet zumindest Anhaltspunkte.
"Jeder weiß es doch, die Bad Boys sind begehrenswert", heißt es auch in einem Artikel auf "Broadly". Professor Tristan Bridges von der Universität in New York erklärt darin, warum sich Männer so verhalten. Für ihn ist riskantes Verhalten eher ein soziales Phänomen denn genetisch als "männlich" vorbestimmt. "Was sollen Männer denn tun? Wie sollen sie heutzutage denn anders ihre männliche Identität finden? Riskantes Verhalten ist eine Methode, die oft von Männern gewählt wird", sagt er.
Doch warum wirkt das auf Frauen attraktiv? Früher habe die Wissenschaft das oft mit evolutionärem Verhalten erklärt, Frauen suchten jemanden, der sie am besten beschützen kann. Doch die Thesen seien laut Bridges überholt. Falls die Ergebnisse aus Belgien stimmten, dann fühlen sich Frauen zu den bösen Jungs durch kulturelle Idealvorstellungen hingezogen, meint Bridges.
Das männliche Idealbild
Man könnte also sagen, dass das durch Bücher und Filme transportierte Idealbild dazu führt, dass der Mann mit dem Einparkcomputer im Auto als eher unmännlich gilt. Doch Bridges kritisiert auch: "Wenn ein riskantes Verhalten von Männern als sexuell attraktiv gilt, sagt uns das auch viel über die Geschlechterungleichheit in unserer Kultur."
Die Studie aus Belgien untersuchte eigentlich, ob Gesundheitsprävention bei Tabak und Alkohol wirkt. Das Fazit: Bei jungen Männern ist das Hinweisen auf Gefahren eher kontraproduktiv, denn der Reiz des Risikos und damit ihre Attraktivität auf das andere Geschlecht, wenn sie sie ignorieren, steigt.
Die Frauen wissen übrigens, worauf sie sich bei den Bad Boys einlassen: Die Studie zeigte auch, dass Frauen die Männer, die rauchen und trinken, als nur interessiert an einer kurzfristigen sexuellen Beziehung einschätzen.
Quelle : welt.de
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