Der Treffer einer russischen Kampfdrohne hat in der ostukrainischen Großstadt Charkiw nach Behördenangaben eine Fabrik in Brand gesetzt. Auch aus anderen Landesteilen wurden Schäden gemeldet nach dem großangelegten nächtlichen Angriff, bei dem Russland nach Informationen der ukrainischen Luftwaffe 100 unbemannte Flugobjekte einsetzte.
"Eine feindliche Drohne vom Typ Schahed hat das Grundstück eines zivilen Unternehmens getroffen", sagte Bohdan Gladkych, Leiter des Zivilschutzes in Charkiw, dem Fernsehsender Suspilne. Nach ersten Angaben gehe es um eine holzverarbeitende Fabrik. "Es gibt einen Großbrand", teilt Bürgermeister Ihor Terechow am frühen Morgen auf Telegram mit. "Alle Einsatzkräfte sind vor Ort. Auch Privathäuser seien beschädigt worden, heißt es. Verletzte habe es dort jedoch nicht gegeben.
Auch aus der Region Saporischschja im Südosten der Ukraine wurden russische Angriffe gemeldet. Hier seien vier Menschen verletzt worden, teilte Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit. In der Hafenstadt Odessa am Schwarzen Meer wurden vier Menschen durch die Drohnen verletzt. Mehrere Wohnhäuser und Autos seien beschädigt worden, teilte Bürgermeister Hennadij Truchanow mit. Nahe der Hauptstadt Kiew brannte eine Halle mit einer Oldtimer-Sammlung aus. In der Stadt Uman südlich von Kiew wurde ein nicht näher genanntes Infrastrukturobjekt beschädigt.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, von den 100 russischen Drohnen seien 65 abgeschossen worden. Weitere 28 Drohnen hätten sich als Attrappen ohne Sprengstoff entpuppt. Solche Militärangaben sind nicht im Detail zu überprüfen, sie lassen aber Rückschlüsse auf die Größe eines Angriffs zu. Durch russischen Artilleriebeschuss wurden im Gebiet Donezk zwei Menschen getötet.
Russland überzieht das Nachbarland Ukraine seit fast drei Jahren mit Krieg. Das russische Verteidigungsministerium in Moskau teilte mit, nachts seien fünf ukrainische Drohnen über Russland abgefangen worden.
Quelle: ntv.de, gut/dpa/rts
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