Trump macht Pence zum Vizepräsidentschafts-Kandidaten
Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump hat den erzkonservativen Gouverneur von Indiana, Mike Pence, als seinen Kandidaten für das Amt des Vize-Präsidenten ausgewählt. Trump gab die Entscheidung am Freitag über Twitter bekannt. Er werde am Samstag eine Pressekonferenz abhalten, erklärte Trump weiter.
Der 57-jährige Pence ist selbst unter Republikanern vergleichsweise unbekannt. Experten trauen dem Klimawandel-Skeptiker jedoch zu, besonders den konservativen Flügel der Partei an Trump zu binden. Am Montag beginnt der Parteitag, auf dem die Republikaner Trump zum Präsidentschaftskandidaten und Pence zu seinem Vize nominieren sollen.
US-Medien hatten bereits am Donnerstag unter Berufung auf Insider berichtet, dass Pence an Trumps Seite in den Wahlkampf ziehen werde. Der Milliardär habe den Berufspolitiker insbesondere wegen dessen ruhigen Auftretens und seiner Erfahrung in Washington ausgewählt. Gleichzeitig verfügt Pence über Kontakte zu Sponsoren, die Geld in die Wahlkampfkassen spülen könnten. Pence hatte erwogen, sich selbst um die Kandidatur seiner Partei zu bewerben, entschied sich dann jedoch, nochmals bei der Wahl zum Gouverneur anzutreten. Dies wird mit der Ernennung hinfällig. Im Vorwahlkampf unterstützte Pence noch Trumps Kontrahenten Ted Cruz, den Liebling der Tea-Party-Bewegung und tiefgläubiger Christen. Cruz gab jedoch auf.
Pence beschreibt sich selbst als "Christ, Konservativer und Republikaner - in der Reihenfolge". Der Statistikwebsite FiveThirtyEight zufolge ist er der konservativste Kandidat für den Posten des Vize-Präsidenten bei den Republikanern seit 1976. Selbst bei Wählern der Partei ist er einer Studie von McClatchy/Marist von Anfang Juli zufolge eher unbekannt: 55 Prozent der Befragten aus dieser Gruppe gaben an, noch nie von ihm gehört zu haben. Befürworter und Gegner hielten sich mit je 15 Prozent die Waage. Pence selbst erklärte auf Twitter, er sei von der Nominierung geehrt.
Trump und die demokratische Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton liegen der jüngsten Umfrage von "New York Times" und CBS News gleichauf. Im Juni hatte Clinton noch mit sechs Prozentpunkten geführt. Eine am Dienstag veröffentlichte Reuters/Ipsos-Erhebung hatte dagegen einen Vorsprung von 13 Prozentpunkten für Clinton ausgemacht. Die Demokraten halten ihren Nominierungsparteitag eine Woche nach den Republikanern ab. Clintons Sieg gilt als sicher. Wer an der Seite der Ex-Außenministerin bei der Präsidentschaftswahl am 8. November antritt, ist noch nicht bekannt.
Quelle: diepresse.com