F16-Kampfjets hatten Erdogan im Visier

  18 Juli 2016    Gelesen: 672
F16-Kampfjets hatten Erdogan im Visier
Während des Putschversuchs in der Türkei verfolgen zwei F16-Kampfjets offenbar die Maschine von Staatschef Erdogan: Warum sie nicht feuern, ist unklar. Derweil gibt es erste Verhaftungen in Verbindung mit dem Anschlag auf Erdogans Urlaubshotel.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan schwebte während des Putschversuchs am vergangenen Freitagabend offenbar in größerer Gefahr als bisher bekannt. Erdogan war zu diesem Zeitpunkt gerade auf dem Rückflug vom Urlaubsort Marmaris nach Istanbul. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen früheren Militäroffizier berichtete, soll das Flugzeug des Staatschefs von mindestens zwei F16-Kampfjets ins Visier genommen worden sein. "Warum sie nicht geschossen haben, ist ein Rätsel." Der Präsident konnte unversehrt in der türkischen Metropole landen.

Nach seiner Ankunft in Istanbul sprach Erdogan von einem Bombenangriff auf das Hotel, der aber erst stattgefunden habe, nachdem er abgereist war. Wie die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete, sind am Sonntagabend 14 Soldaten in den beiden Küstenstädten Marmaris und Izmir festgenommen worden. Einige von ihnen sollen für den Anschlag auf das Hotel des Staatschefs in Marmaris verantwortlich gewesen sein, wie es hieß. Die gefassten Soldaten wurden umgehend dem Haftrichter vorgeführt.

Derweil hat die türkische Regierung 1800 zusätzliche Spezialkräfte der Polizei in Istanbul zusammengezogen. Mit gepanzerten Fahrzeugen würden die Einsatzkräfte an strategisch wichtigen Einrichtungen und Straßen der größten Stadt des Landes eingesetzt, meldete Anadolu. Der Polizeichef Istanbuls, Mustafa Caliskan, habe zudem den Befehl gegeben, unbekannte Hubschrauber ohne Vorwarnung abzuschießen.

Putschisten kaperten Kampfjets

Wie es aus Regierungskreisen hieß, patrouillierten in der Nacht zu Montag im gesamten Luftraum der Türkei F16-Kampfflugzeuge. Putschisten hatten bei ihrem Umsturzversuch auch Kampfjets sowie Hubschrauber gekapert und unter anderem das Parlament in Ankara bombardiert. Seit der Niederschlagung des Putsches wurden nach Regierungsangaben mehr als 6000 Menschen festgenommen. Den Angaben zufolge kostete der Putsch fast 300 Menschen das Leben.

Vergangene Nacht folgten zudem erneut zahlreiche Türken den wiederholten Aufforderungen von Erdogan, sich auf den Straßen und Plätzen zu versammeln, um diese nicht möglichen weiteren Putschisten zu überlassen. Erdogan hatte am Abend auf Twitter geschrieben: "Aufhören gilt nicht, Weggehen gilt nicht. Wir lassen die Plätze nicht leer."

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