Sorgen mache sich Gülen um die Beziehungen zwischen den Nato-Verbündeten USA und Türkei. Die Türkei sei dringender auf diese Partnerschaft angewiesen als die Vereinigten Staaten. Falls sich sein Heimatland von dem Militärbündnis abspalte, würde das Land "im Chaos" versinken, sagte er.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte die Anhänger Gülens für den Umsturzversuch am Wochenende verantwortlich gemacht und von den USA die Auslieferung des Predigers verlangt. Gülen bestreitet jegliche Beteiligung an dem Putsch.
Kerry droht mit Nato-Ausschluss
US-Außenminister Kerry hatte der Türkei gedroht, dass nach den Massenentlassungen von Beamten die Mitgliedschaft des Landes in der Nato auf dem Spiel stehen könnte. Wegen mutmaßlicher Verwicklungen in den versuchten Staatsstreich vom vergangenen Freitag sind laut Ministerpräsident Binali Yildirim bisher 7543 Personen inhaftiert worden, darunter 6038 Soldaten. Zudem wurden 13.000 Staatsbedienstete suspendiert, weil sie im Verdacht stehen, mit den Putschisten zu sympathisieren.
Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan sieht Gülen als Hintermann des Umsturzversuches. Er forderte die Auslieferung Gülens an die Türkei. Kerry hatte erklärt, bisher hätten die USA noch kein offizielles Auslieferungsgesuch erhalten. Zudem machte er erneut klar, dass die USA einem solchen Gesuch nur nachkommen würden, wenn Beweise für eine Verwicklung Gülens in den Militärputsch vorliegen. "Anschuldigungen reichen nicht", sagte Kerry.
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