Anschlag in Nizza: Lehrerin und Schülerinnen aus Berlin unter den Opfern

  19 Juli 2016    Gelesen: 487
Anschlag in Nizza: Lehrerin und Schülerinnen aus Berlin unter den Opfern
Unter den Toten des Terroranschlags von Nizza sind eine Lehrerin und zwei Schülerinnen aus Berlin. Das hat Außenminister Steinmeier nun bestätigt.
Das Auswärtige Amt hat bestätigt, dass drei Personen aus Berlin Opfer des Terroranschlags in Nizza wurden. "Wir haben jetzt leider die traurige Gewissheit über das, was wir befürchtet haben und vermuten mussten: Bei dem furchtbaren Anschlag, der sich letzte Woche in Nizza ereignet hat, sind auch eine Lehrerin und zwei ihrer Schülerinnen aus Berlin ums Leben gekommen", sagte Außenminister Frank-Walter Steinmeier.

Insgesamt starben bei dem Anschlag am vergangenen Donnerstagabend mindestens 84 Menschen. Knapp 20 Personen sind wegen ihrer schweren Verletzungen noch immer in Lebensgefahr. Am französischen Nationalfeiertag war ein 31-Jähriger auf der Strandpromenade von Nizza mit einem Lastwagen in die feiernde Menge gefahren.

Nach Angaben der Ermittler hatte sich Mohamed Lahouaiej Bouhlel vor der Tat wiederholt Propagandamaterial von Dschihadisten angeschaut. Auf seinem Computer seien Videos und Fotos mit zum Teil äußerst gewalttätigem Inhalt gefunden worden, sagte der zuständige Staatsanwalt François Molins.

Der "Islamische Staat" (IS) hatte den Anschlag für sich in Anspruch genommen. Einen Beweis für eine direkte Verbindung zu der Dschihadistenmiliz oder zu anderen Extremisten gibt es laut Molins jedoch nicht.

Bouhlel stammte aus Tunesien und wohnte in Nizza. Er habe in den zwei Wochen vor dem Anschlag nahezu täglich im Internet nach den Suren des Koran gesucht und nach Informationen zu Anschlägen wie in Orlando in den USA. Auf seinem Computer sei zudem Bildmaterial extremistischer Gruppen gefunden worden, darunter ein Foto von einer Flagge des IS und von dem getöteten Qaida-Anführer Osama Bin Laden. Dies beweise, dass der Attentäter "seit Kurzem ein klares Interesse an der radikalen dschihadistischen Bewegung" gehabt habe, sagte Molins.

Mehr als 200 Ermittler sind damit beschäftigt, die Hintergründe des Anschlags zu untersuchen - etwa, wer dem Attentäter geholfen haben könnte. Sechs Verdächtige sind deshalb festgenommen worden.

Quelle : spiegel.de

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