Ein Mops wird Streetworker

  20 Juli 2016    Gelesen: 648
Ein Mops wird Streetworker
Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos - sagte schon Loriot. Seit der Mops Arnold in Berlin als Streetworker arbeitet, sind davon auch seine "Kollegen" überzeugt.
Mops in "Dienstkleidung": Arnold bei der Bahnhofsmission
Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos - sagte schon Loriot. Seit der Mops Arnold in Berlin als Streetworker arbeitet, sind davon auch seine "Kollegen" überzeugt.

Beigfarbenes Fell, Schlappohren, platte Schnauze und große braune Kulleraugen - so sieht der neue Kollege bei der Berliner Bahnhofsmission aus: Arnold, ein Mops. Er ist ein echter Gewinn für das Team, findet der Leiter Dieter Puhl.

Dabei ist Arnold einfach nur Arnold. Bei dem Mops reicht das, um einen guten Job zu machen und obdachlosen Menschen, die in die Bahnhofsmission kommen, ein Lächeln zu entlocken. "Jeder will den Hund mal knuddeln", sagt Puhl, "selbst Menschen, die sonst mit niemandem reden und auf der Straße schlafen." Arnold wird zum Streetworker.

Der vier Monate alte Hund gehört Claudia Haubrich, der Vizechefin der Bahnhofsmission. Schon bevor sie ihn zu sich holte, war klar, dass er nicht stundenlang allein zu Hause sitzen kann. Deshalb nahm Haubrich ihn mit zur Arbeit. Hier tapst der Hund jetzt zwischen Tischen und Kleiderkammer herum und lässt sich gern streicheln.

Nur in die Küche darf er nicht. "Was er natürlich sehr bedauert", sagt Puhl. Für ihn ist der Mops "ein tierisches Glück". Denn Arnold verschafft der Obdachlosenhilfe Aufmerksamkeit. Schon lange hätten sich nicht mehr so viele Menschen für die Bahnhofsmission interessiert, sagt Puhl.

Mehrere Medien berichteten über Arnold und damit auch über Probleme von Menschen, die auf der Straße leben. Allein in die Bahnhofsmission am Zoo kommen jeden Tag 650 Menschen. Das sind 150 mehr als noch vor sechs Jahren. Für Puhl ist es ein Zeichen dafür, dass mehr Menschen als früher ins soziale Abseits geraten.

Quelle : spiegel.de

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