Fox-News-Gründer tritt wegen Sex-Skandal zurück

  22 Juli 2016    Gelesen: 358
Fox-News-Gründer tritt wegen Sex-Skandal zurück
Mit dem konservativen Sender Fox News prägte er Amerikas politischen Diskurs. Nach Belästigungsvorwürfen beendet Roger Ailes nun seine Karriere im Nachrichtengeschäft.
Es ist ein unrühmliches Karriereende für einen der einflussreichsten Medienmanager der USA: Der wegen eines Sex-Skandals in Bedrängnis geratene Chef des konservativen US-Fernsehsenders Fox News, Roger Ailes, ist zurückgetreten. Der 76-Jährige gebe seine Funktion mit sofortiger Wirkung ab, teilte das Unternehmen mit. Der Verwaltungsratschef des Mutterkonzerns 21st Century Fox, Rupert Murdoch, werde Ailes Posten vorübergehend übernehmen, bis ein Nachfolger gefunden sei.

Ailes war vor zwei Wochen von der früheren Fox-News-Moderatorin Gretchen Carlson verklagt worden. Sie warf ihm sexuelle Belästigung vor und beschuldigte ihn, sie entlassen zu haben, weil sie seine Annäherungsversuche zurückgewiesen habe. Nach der Klage sollen auch anderer Mitarbeiterinnen des Senders Ailes laut Medienberichten sexuelle Belästigung vorgeworfen haben.

Ailes, der als Berater mehrerer republikanischer US-Präsidenten tätig war, stand seit der Gründung des Senders vor zwei Jahrzehnten an der Spitze von Fox News und ist ein langjähriger Vertrauter des 85-jährigen Medienunternehmers Murdoch. Dieser dankte ihm für seine "brillante" Arbeit beim Aufbau des inzwischen erfolgreichsten US-Nachrichtensenders.

Konkurrenzverbot für Ailes

Nach einem Bericht der New York Times erhält Ailes zum Abschied eine Zahlung von 40 Millionen Dollar. Dies sei Bestandteil einer Vereinbarung, die außerdem vorsehe, dass Ailes keinen Konkurrenzsender zu Fox News starten darf.

Murdoch, der die Verantwortung für das Tagesgeschäft seines Medienkonzerns im vergangenen Jahr an seine Söhne übertragen hatte, kündigte an, er werde dafür sorgen, dass Fox News weiterhin "eine unverkennbare und starke Stimme" bleibe.

Ailes und Murdoch hatten den Sender zusammen hochgezogen und ihn zu einem Forum für dezidiert konservative Meinungen gemacht. Sie wollten damit ein gezieltes Kontrastprogramm zum Sender CNN machen, dem sie vorhielten, linksliberal zu sein.

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