Clinton greift Trump mit seinen Waffen an

  22 Juli 2016    Gelesen: 469
Clinton greift Trump mit seinen Waffen an
In Cleveland ging Donald Trump seine Konkurrentin hart an: Hillary Clintons Erbe als Außenministerin sei Tod und Zerstörung. Die konterte auf Spanisch und mit Humor.
Sie habe "schreckliche, schreckliche Verbrechen" begangen, sie habe "schlechte Instinkte", ihr Erbe sei "Tod, Zerstörung, Terrorismus und Schwäche". Die verbalen Angriffe, die Donald Trump in seiner Abschlussrede auf dem Parteitag in Cleveland gegen Hillary Clinton formulierte, waren nicht überraschend, dafür umso härter. Der Präsidentschaftskandidat der Republikaner schmähte seine demokratische Konkurrentin als eine "Versagerin auf ganzer Linie".

Diese Attacken ließen Clinton und ihr Team schon während der 70-minütigen Rede des Milliardärs aus New York nicht unkommentiert. Zunächst konterte sie Trumps Aussage, eine Mauer an der US-Grenze zu Mexiko errichten zu wollen. "Ja, wir werden eine Mauer bauen", twitterte sie auf Spanisch. "Zwischen dir und der Präsidentschaft, Donald Trump."

Sí, construiremos un muro—entre tú y la presidencia, Donald Trump. #RNCinCLE

— Hillary en español (@Hillary_esp) 22. Juli 2016

Auch seine offensichtliche Intoleranz gegenüber weiten Teilen der Gesellschaft ließ sie Trump auch diesmal nicht durchgehen. Auf Twitter versah sie seinen Satz "Ich bin mit euch" mit einem Anmerkungssternchen: "*Nicht inbegriffen: Frauen, Afro-Amerikaner, LGBT-Leute, Muslime, Latinos, Einwanderer ..."
"I’m with you*" —@realDonaldTrump

*Not included: women, African Americans, LGBT people, Muslims, Latinos, immigrants...

— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 22. Juli 2016
Mit einer Spruchmaschine auf Facebook spießt Clintons Wahlkampfteam zudem das vulgäre Vokabular des Republikaners auf. Auf der Facebook-Seite der früheren First Lady heißt es nun Trump Yourself: Mit dem Motto "Was hat Donald Trump über Leute wie dich gesagt?" scannt das Programm das Facebook-Profil der Nutzer – und spuckt dann eine Beleidigung nach Trump-Art aus. Zu Frauen etwa fielen Trump Begriffe ein wie "fettes Schwein" oder "abstoßende Tiere". Auch mögliches Übergewicht ("Ich habe noch nie eine dünne Person Diät-Cola trinken sehen"), sexuelle Orientierung, Hautfarbe oder Religion geben Anlass für Kopfnoten à la Trump.

Ernsthaftere Worte findet John Podesta, der Leiter von Clintons Wahlkampfmaschinerie. Er warf Trump vor, in seiner Ansprache wenig mehr als "Vorurteile und Paranoia" bedient zu haben. "Amerika ist besser als das", twitterte er und versprach eine positivere Vision für Amerika, die die Demokratin kommende Woche beim Nominierungsparteitag ihrer Partei in Philadelphia vorstellen will.

America is better than this. pic.twitter.com/tBMPHvviRA

— John Podesta (@johnpodesta) 22. Juli 2016

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