Darunter versteht man den dunklen Bereich des Internets. Eine Art Paralleluniversum, auf das man von außen nicht ohne Weiteres zugreifen kann. Es nutzen Menschen, die verborgen im Netz unterwegs sein wollen. Dazu gehören beispielsweise Whistleblower und Regimekritiker, die Zensur umgehen wollen.
Zunehmend nutzen aber auch Drogendealer oder Waffenhändler das Darknet. Dieser neue Schwarzmarkt für Kriminelle stellt die Sicherheitsbehörden vor Herausforderungen.
Websites im Darknet können nur verschlüsselt aufgerufen werden und von Suchmaschinen wie Google oder Bing nicht gefunden werden. Als Orientierungspunkte dienen zum Beispiel sogenannte Hidden Wiki, die Linksammlungen enthalten.
Anleitungen sind leicht zu finden
So richtig geheim ist das Darknet aber nicht: Im Internet sind Anleitungen zum Surfen im dunklen Netz relativ leicht zu finden.
Der Zugang ist nur über eine Anonymisierungssoftware möglich, etwa die kostenlose Software Tor. Damit werden Datenpakete nach dem Zwiebelschalenprinzip – der ursprüngliche Name "TOR" stand für "The Onion Router" – zwischen Tor-Servern verschlüsselt weitergeleitet.
Jeder Server kennt so nur seinen Vorgänger und seinen Nachfolger, aber nicht die gesamte Ende-zu-Ende-Verbindung. Dadurch wird die IP-Adresse des Nutzers getarnt. Überwacher können so kaum rekonstruieren, woher der Aufruf einer bestimmten Website stammte.
Wer im Darknet etwas kaufen will, muss in der Regel die digitale Währung Bitcoin benutzen. Bei ihr ist ebenfalls nur sehr schwer nachzuvollziehen, wer der Urheber einer Bezahlung ist.
Die SPD fordert als Konsequenz aus dem Amoklauf eine bessere personelle Ausstattung der Sicherheitsbehörden für den Kampf gegen illegalen Waffenhandel auf solchen Plattformen. "Wir müssen das Darknet durchleuchten", sagte der innenpolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Burkhard Lischka, der "Welt". "Wir müssen unsere Sicherheitsbehörden personell und finanziell in die Lage versetzen, diesen illegalen Handel zu unterbinden", so Lischka.
Quelle : welt.de
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