Starkregen überflutet Straßen von Berlin

  28 Juli 2016    Gelesen: 484
Starkregen überflutet Straßen von Berlin
Nach mehreren sommerlich heißen Tagen haben heftige Gewitter nicht nur in Berlin für eine plötzliche Abkühlung gesorgt. Die gewaltigen Wassermassen sorgten für ein Verkehrschaos in der Hauptstadt.
Bei einem heftigen Unwetter sind am Mittwochnachmittag in Berlin zahlreiche Straßen überschwemmt worden. Die Feuerwehr war stundenlang im Dauereinsatz. Betroffen war nach ihren Angaben fast der gesamte Südosten der Stadt mit den Bezirken Mitte, Pankow, Neukölln, Tempelhof, Köpenick und Schöneberg. Videos und Fotos im Internet zeigten teils unter Wasser stehende Straßen und Bahntunnel, in die Regenfluten über Treppenstufen hinabstürzten.

Ein Sprecher erklärte, dass andere Teile Berlins im Westen, wie etwa der Bezirk Reinickendorf, kaum etwas abbekommen hätten. Auch das benachbarte Brandenburg blieb bis auf einige voll gelaufene Keller weitgehend verschont.

Im Ortsteil Prenzlauer Berg wateten Passanten teilweise durch knietiefes Wasser. Besonders schwer traf es den Gleimtunnel zwischen Wedding und Prenzlauer Berg: Dort standen geparkte Autos vorübergehend bis zum Dach in den Fluten und wurden weggeschwemmt. Ein Besitzer berichtete, wie sich sein Wagen um 180 Grad gedreht habe.

Der Tunnel war zunächst nicht mehr passierbar und bleibt laut Polizei bis mindestens Donnerstag gesperrt. Dann werde der Bezirk prüfen, inwieweit Unwetterschäden den Betrieb gefährden, sagte ein Sprecher. Alle Autos blieben erst mal in der Unterführung und würden später weggeholt.

Auch Flüchtlingsunterkunft überflutet

Zudem war auf Videos zu sehen, wie der Starkregen anscheinend eine Überschwemmung in der Flüchtlingsunterkunft in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof verursachte.

Die Feuerwehr rief um 16:02 Uhr den Ausnahmezustand aus, der um 22.00 Uhr beendet wurde. Es rückten rund 1000 Kräfte zu etwa 357 wetterbedingten Einsätzen aus.

Wegen des Unwetters seien die regulär 585 Einsatzkräfte im Tagesdienst um etwa noch mal so viele der Freiwilligen Feuerwehren aufgestockt worden. Sie wurden vor allem wegen überschwemmter Straßen und voll gelaufener Keller gerufen. Am frühen Nachmittag war zunächst nur von vereinzelten Wasserschäden und Blitzeinschlägen ohne größere Schäden die Rede gewesen.

Aufgrund des Unwetters musste auch der Betrieb auf der U-Bahnlinie 2 zwischen den U-Bahnhöfen Spittelmarkt und Stadtmitte für einige Zeit eingestellt werden, wie die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) via Twitter mitteilte.

Der Deutsche Wetterdienst hatte gegen 14:30 Uhr vor einem schweren Unwetter der Stufen 3 und 4 für den Bereich Berlin und Brandenburg gewarnt. Die Warnung galt bis 18 Uhr.

Bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter

Ursache war eine von Südwesten nach Südosten ziehende Gewitterfront, die kühlere Luft brachte, wie eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes erläuterte. Binnen zwei Stunden seien stellenweise 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen.

Das Wasser habe wegen der vorangegangenen langen Trockenphase nicht sogleich abfließen können, sagte der Sprecher der Berliner Wasserbetriebe, Stephan Natz, in der RBB-"Abenschau". Ein Unwetter wie das vom Mittwoch trete rein statistisch nur alle 50 Jahre auf.

Quelle : welt.de

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