Heftige Unwetter und Überflutungen in Berlin

  28 Juli 2016    Gelesen: 865
Heftige Unwetter und Überflutungen in Berlin
Heftige Gewitter, vollgelaufene Keller und ein Scheunenbrand: In Ostdeutschland haben unwetterartige Regenfälle den Verkehr lahmgelegt. Besonders schlimm traf es die Hauptstadt.
Heftige Gewitter mit starkem Regen haben am Mittwoch in Teilen Deutschlands erneut zu Schäden geführt. In Berlin wurden zahlreiche Straßen überschwemmt, die Feuerwehr war stundenlang im Dauereinsatz. Auch aus der Gegend rund um Wittenberg in Sachsen-Anhalt gingen unentwegt Notrufe ein, um vollgelaufene Keller und überflutete Straßen zu melden, wie ein Polizeisprecher sagte.

In Berlin traf es besonders schwer den Gleimtunnel – eine Unterführung zwischen den Stadtteilen Wedding und Prenzlauer Berg. Dort standen geparkte Autos bis zum Dach in den Fluten und wurden weggeschwemmt. Zudem war auf Videos zu sehen, wie der Starkregen anscheinend eine Überschwemmung in der Flüchtlingsunterkunft in den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof verursachte. Wegen des Unwetters war der Betrieb auf der U-Bahn-Linie 2 in Berlin-Mitte für einige Zeit eingestellt, wie die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG) per Twitter mitteilte.

Die Feuerwehr rief um 16:02 Uhr den Ausnahmezustand aus, der um 22.00 Uhr beendet wurde. Nach eigenen Angaben rückten rund Tausend Kräfte zu etwa 336 wetterbedingten Einsätzen aus. Wegen des Unwetters seien die regulär 585 Einsatzkräfte im Tagesdienst um etwa noch mal so viele der Freiwilligen Feuerwehren aufgestockt worden. Sie wurden vor allem wegen überschwemmter Straßen und voll gelaufener Keller gerufen. Am frühen Nachmittag war zunächst nur von vereinzelten Wasserschäden und Blitzeinschlägen ohne größere Schäden die Rede gewesen.

Auch Sachsen wurde am Mittwoch von einer Gewitterfront und teilweise starken Regenfällen getroffen. Vor allem in Chemnitz und im Erzgebirge mussten Feuerwehren und Polizei zu Einsätzen ausrücken. In Neukirchen schlug ein Blitz in den Schornstein eines Mehrfamilienhauses ein. Der Dachstuhl ging aber nicht in Flammen auf, lediglich der Schornstein wurde beschädigt. In Hainichen führte Blitzeinschlag zu einem Scheunenbrand, was gleichfalls nahezu folgenlos blieb. Bis zum Abend hatte die Polizeidirektion Chemnitz keinen Hinweis darauf, dass Menschen zu Schaden gekommen sind.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte gegen 14:30 Uhr vor einem schweren Unwetter der Stufen 3 und 4 für den Bereich Berlin und Brandenburg gewarnt. Die Warnung galt bis 18 Uhr. Ursache war eine von Südwesten nach Südosten ziehende Gewitterfront, die kühlere Luft brachte, wie eine DWD-Sprecherin erläuterte. Binnen zwei Stunden seien stellenweise 30 bis 40 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Polizei, Technisches Hilfswerk und Feuerwehr eilten zu überfluteten Unterführungen, Kellern, Tiefgaragen, Fabrikhallen und umgestürzten Bäumen. Vereinzelt kam es nach Blitzschlägen zu kleineren Bränden.


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