Betrunkene Polizistin prügelt auf Kollegen ein

  28 Juli 2016    Gelesen: 724
Betrunkene Polizistin prügelt auf Kollegen ein
Polizeibeamtin Arberesha B. wird bei einer Fahrzeugkontrolle von Kollegen angehalten. Sie nehmen sie mit aufs Revier. Später schlägt sie wild um sich, beißt nach den Beamten. Ihr Fall ist tragisch.
Polizisten sollen für Ruhe, Recht und Ordnung sorgen. Die Polizeibeamtin Arberesha B. (31) tat genau das Gegenteil. Sie fuhr am 22. November gegen 18 Uhr total betrunken durch die Stader Straße und den Eißendorfer Pferdeweg in Harburg. Nachdem die Kollegen aus einem Streifenwagen ihre "Schlangenlinienfahrt" gestoppt hatten, schlug sie wild um sich, biss nach ihren Kollegen und beleidigte die Beamten mit übelsten Schimpfwörtern.

Vor dem Amtsgericht Harburg musste sich die Polizistin am Mittwoch wegen einer ganzen Reihe von Delikten verantworten: "Trunkenheit im Verkehr, Beleidigung, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Körperverletzung". Von ihrem Verteidiger klug geleitet gestand die Angeklagte reumütig ihre Straftaten ein. Es werde schon so gewesen sein, erklärte sie, allerdings wisse sie es nicht mehr genau. Sie habe einen Filmriss.

Ihr eigentlich schlimmstes Vergehen stand nicht zur Anklage: Während der Trunkenheitsfahrt saß ihr 14 Monate alter Sohn auf der Rückbank in ihrem Mercedes.

Die Angeklagte ist seit Jahren alkoholabhängig

Die Beamten des Streifenwagens hätten ihre Trunkenheit fast nicht bemerkt. Nachdem Arberesha B. angehalten worden war, erklärte sie den Kollegen, dass sie von dem Kind abgelenkt worden sei, deswegen die Schlangenlinien. Die Beamten zogen sich zurück. Doch als sie dann bemerkten, dass Arberesha B. das Auto stehen ließ und in der kalten Novemberluft zu Fuß mit dem nur leicht bekleideten Kind weitergehen wollte, wurden die Kollegen stutzig. Sie brachten Arberesha B. in einen "ruhigen Raum" auf dem Polizeikommissariat 46 in Harburg.

Die vorläufig festgenommene Beamtin forderte dort ihre Kollegen immer wieder auf: "Lasst mich nach Hause!" Dabei trommelte sie mit ihren Stiefeln gegen Tür und Wände. Sie wurde handgreiflich, trat einer Kollegin in den Bauch und biss einem anderen Kollegen in die Hand. Vier weitere Beamte waren nötig, um sie zur Ruhe zu bringen. "Hässliche Schlampe" und "Kollegenschweine" waren noch die netteren Schimpfwörter, mit denen sie quasi im "Dauerfeuer" die Kollegen beleidigte. Bei der Blutuntersuchung wurden bei ihr 2,26 Promille festgestellt.

Die Tragik der Angeklagten: Sie ist seit Jahren alkoholabhängig. Zudem wird die kräftige junge Frau sehr oft aggressiv, wenn sie getrunken hat. Wegen ihrer Abhängigkeit war sie bereits einmal vom Dienst suspendiert worden – hatte aber vor einiger Zeit die Arbeit als Beamtin im Innendienst wieder aufgenommen. Das Tragen einer Dienstwaffe war ihr verboten worden.

Außerdem ist die junge Frau Mutter zweier Kinder. Der ältere Sohn (4) lebt bei seinem Vater, der jüngere Sohn, jetzt 22 Monate alt, wird in einem Kinderschutzhaus betreut. Inzwischen ist Arberesha B. wieder schwanger. Sie hofft, dass sie ihre Abhängigkeit in den Griff bekommt, und will ein neues Leben in Berlin beginnen. Ob sie den Polizeidienst noch einmal aufnehmen kann, ist ungewiss. Das milde Urteil: 2400 Euro Geldstrafe. Der Vorsitzende Richter warnte sie: "Sollten sie noch einmal so aggressiv auftreten, müssen sie mit einer Freiheitsstrafe rechnen!"

Quelle : welt.de

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