53-Jähriger soll Jungen niedergeschossen haben

  29 Juli 2016    Gelesen: 515
53-Jähriger soll Jungen niedergeschossen haben
Möglicherweise fühlte er sich von dem Ballspiel des Jungen gestört: Ralf W. soll den 13-jährigen Tim in Hamburg-Alsterdorf mit einem Luftgewehr angeschossen haben. Jetzt wurde er festgenommen.
Nach den Schüssen auf den 13-jährigen Tim mit einem Luftgewehr in Hamburg-Alsterdorf hat die Polizei einen Tatverdächtigen ermittelt. Der 53-Jährige Ralf W. wurde am Mittwochabend in unmittelbarer Tatortnähe festgenommen, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Beamte der Mordkommission hatten um 20.45 Uhr eine Wohnung im ersten Stock eines rot geklinkerten Mehrfamilienhauses in der Straße Am Alsterberg gestürmt und trafen dort auf den Mann, der sich dann später bei seinem Abtransport im Peterwagen die Hände vors Gesicht hielt.

Der Mann halte sich offenbar nur gelegentlich hier bei seiner Freundin auf, er selbst ist nicht in Hamburg gemeldet. Die Wohnung befindet sich in unmittelbarer Nähe des Tatorts, vom Balkon aus bietet sich freie Sicht hinunter zum Spielplatz. Bei der Durchsuchung der Räume wurde die mutmaßliche Tatwaffe, ein frei erhältliches Luftgewehr, sichergestellt.

Blutende Wunde am seitlichen Oberkörper

Ein Haftrichter erließ am Donnerstagnachmittag "Haftbefehl wegen versuchten Mordes in Tateinheit mit gefährlicher Körperverletzung", wie Oberstaatsanwalt Carsten Rinio sagte . Der Mann sitze in U-Haft. Zu den Motiven des Manns wurde zunächst nichts bekannt, möglicherweise fühlte er sich von dem Ballspiel des Jungen gestört. Auch die Freundin wurde als Zeugin mit ins Polizeipräsidium in Alsterdorf genommen. Polizeipräsident Ralf Martin Meyer äußerte sich erfreut über die Festnahme: "Ich bin froh, dass die Tat so schnell aufgeklärt werden konnte."

Der Junge wurde am vergangenen Sonnabend angeschossen, während er auf einem Spielplatz Fußball spielte. Am Dienstag erzählte er, wie die Tat konkret abgelaufen war: So sei er während des Ballspiels von einer männlichen Stimme aufgefordert worden, dieses zu unterlassen.

Wenige Minuten später spürte er dann den Einschlag des Projektils an seinem Körper, er sank zu Boden und weinte. Das machte andere Anwesende auf dem Spielplatz auf die Situation aufmerksam, sie eilten ihm zu Hilfe. Nach Angaben der Polizei hatte der Junge eine blutende Wunde am seitlichen Oberkörper, Lebensgefahr bestand aber nicht.

Zerstört wurde aber auch das HSV-Trikot, das Tim trug. Diese Nachricht wiederum rief den HSV auf den Plan, Clubchef Dietmar Beiersdorfer organisierte schnell ein neues Trikot, lud den Jungen zum Training in den Volkspark ein und überreichte das Exemplar mit der Beflockung des Lieblingsspielers Lewis Holtby.

Quelle : welt.de

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