Der Vater des Amokläufers bricht sein Schweigen

  31 Juli 2016    Gelesen: 382
Der Vater des Amokläufers bricht sein Schweigen
Der 18 Jahre alte David S. schießt am OEZ in München um sich. Er tötet neun Menschen, überwiegend Jugendliche. Eine Woche nach der unfassbaren Tat bricht der Vater des Amokläufers sein Schweigen.

Die Eltern des Münchner Amokläufers David S. bekommen einem Medienbericht zufolge Morddrohungen. Ihm selbst gehe es schlecht und seine Frau weine seit einer Woche, sagte Masoud S. der Zeitung "Bild am Sonntag". "Wir bekommen Morddrohungen", fügte er hinzu. "Unser Leben in München ist erledigt."

Vor gut einer Woche hatte der 18-jährige Deutsch-Iraner David S. im Bereich des Olympia-Einkaufzentrums neun Menschen erschossen, überwiegend Jugendliche. Anschließend erschoss er sich selbst. S. war psychisch krank. Als ein mögliches Motiv für seinen Amoklauf gilt sein Gefühl, in der Schule gemobbt zu werden.
Zudem war der Schüler nach den bisherigen Ermittlungen von dem rechtsextremen Attentäter Anders Behring Breivik aus Norwegen fasziniert.

Seine meist muslimischen Opfer hatten Migrationshintergrund mit Wurzeln etwa in der Türkei oder dem Kosovo.

Sein Vater sagte nun der Zeitung, dass er von den Plänen des 18-Jährigen nichts wusste. Auch von einer Waffe habe er keine Kenntnis gehabt. Diese hatte sich David S. nach den bisherigen Erkenntnissen im sogenannten Darknet besorgt, einem verborgenen und verschlüsselten Bereich des Internets.

Sohn schwieg auch über Mobbing

S. sagte der "Bild am Sonntag" zudem, dass sein Sohn ihm nie von dem Mobbing in der Schule erzählt habe – das habe er vor vier Jahren über einen Mitschüler erfahren. Er habe ihn anschließend von der Schule genommen und mit der Lehrerin gesprochen, sagte der Vater. Einige der Schüler habe er angezeigt, die Ermittlungen seien aber eingestellt worden.

Bei einem ökumenischen Gottesdienst in der Münchner Frauenkirche wird am Sonntag der Opfer des Amoklaufs gedacht. Die kirchliche Feier wird von dem Münchner Erzbischof und Kardinal Reinhard Marx sowie Bayerns evangelischem Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm geleitet.

Da sieben der Getöteten Muslime waren, soll in der Frauenkirche auch ein Vertreter des islamischen Glaubens ein Gebet sprechen. Nach dem Gottesdienst ist ab 18 Uhr ein Trauerakt im Bayerischen Landtag geplant. Zu beiden Veranstaltungen werden Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erwartet. Eingeladen wurden auch die Familien der neun Todesopfer.

Quelle: n24.de


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