Kein Athlet müsste wegen Zika zu Hause bleiben

  01 Auqust 2016    Gelesen: 438
Kein Athlet müsste wegen Zika zu Hause bleiben
Olympia wäre der Höhepunkt ihrer Karriere. Doch aus Angst vor Zika fahren einige Sportler nicht nach Brasilien. Wie gefährlich ist das Virus? Das Wichtigste im Überblick
Einmal im Leben. Sich mit den Besten der Welt messen. Im Fünfkampf, Segeln, Golfen, im Beachvolleyball, Springreiten oder Rugby. Einmal im Leben zu den Olympischen Spielen, das ist der Traum vieler Spitzensportler. Dennoch haben dutzende Wettkämpfer in diesem Jahr entschieden, nicht anzutreten. Und auch Olympia-Zuschauer wollen Rio de Janeiro meiden. Der Grund: Zika. Ein Virus, das seit Anfang 2015 in Brasilien Millionen Menschen infiziert hat. Übertragen durch Mücken. (Alle Artikel zur weltweiten Zika-Epidemie lesen Sie hier.)

Die Angst vor der Krankheit ist jedoch größer als sie sein müsste. Das Virus ist für die allermeisten, die sich anstecken, harmlos. Erst Ende Juli haben Berechnungen der Yale-Universität zudem gezeigt: Nur drei bis 37 Menschen von 500.000 möglichen Besuchern der Olympischen Spiele würden Zika in ihre Heimat tragen (Annals of Internal Medicine: Lewnard, Gonsalves & Ko, 2016).

Doch die Verwirrung um Übertragung, Gefahrenrisiko und Folgen hält an. Zum Start der Olympischen Spiele am 5. August hat ZEIT ONLINE deshalb die wesentlichen Fragen und Antworten zusammengefasst:

Was ist Zika genau?

Benannt ist das Virus nach einem Wald im ostafrikanischen Uganda. Dort hatten es Wissenschaftler zufällig in Versuchsaffen entdeckt, an denen sie das ebenfalls von Tropenmücken verbreitete Dengue-Virus erforschten. Das war im Jahr 1947.

Es gibt zwei Linien des Erregers: eine afrikanische und eine asiatische (Plos neglegted tropical diseases: Haddow et al., 2012 & Faye et al., 2014). Letztere löste bisherige Ausbrüche in Afrika, Amerika, Asien und der Pazifikregion aus (Lancet: Enfissi et al., 2016). Sie alle waren überschaubar. Das änderte sich 2007. Damals erkrankten mehr als 100 Menschen auf der Pazifikinsel Yap in Mikronesien. 2013 dann der nächste größere Ausbruch in Französisch-Polynesien. Zwei Jahre später trat das Virus in Brasilien auf und hat seither Millionen von Menschen infiziert. Im Februar 2016 hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zika deshalb zur Pandemie erklärt und den Notstand ausgerufen.

Das Prinzip ist von Malaria oder Dengue bekannt: Tropenmücken der Gattung Aedes übertragen den Erreger – vor allem die Gelbfiebermücke Aedes aegypti. Während die Moskito-Weibchen einen Menschen stechen und Blut saugen, nehmen sie das Zika-Virus auf und tragen es weiter. Mit einem nächsten Stich können sie jemand anderen anstecken.

Was sind die Symptome?

Die meisten Menschen wissen gar nicht, dass sie sich infiziert haben. Entweder bekommen sie keine Symptome oder bloß leichtes Fieber, Hautausschlag oder eine Bindehautentzündung. All das klingt nach zwei bis sieben Tagen ab. Nur in seltenen Fällen hat eine Infektion schwerwiegendere Folgen: Besonders riskant ist das Virus für Ungeborene im Mutterleib.

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