Zu den Politikern, die sich von Trump distanzieren, gehören sowohl Parteichef Reince Priebus als auch einflussreiche Politiker wie etwa Newt Gingrich. Dieser forderte Trump auf, sein Auftreten zu ändern. "Er hat noch nicht den Übergang zum potenziellen Präsidenten der Vereinigten Staaten geschafft", sagte er dem Sender Fox Business Network und wählte damit ähnliche Worte wie US-Präsident Barack Obama, der die Führungsriege der Republikaner Anfang der Woche aufgefordert hatte, Trump die Unterstützung zu entziehen.
So weit wollen es die Parteioberen aber nicht kommen lassen – für den Vietnamkriegsveteranen, früheren Präsidentschaftskandidaten und langjährigen Senator John McCain etwa ändert seine Kritik nichts an seiner grundsätzlichen Unterstützung für Trump. Dennoch mehren sich die kritischen Stimmen, vor allem nach Trumps Angriffen auf die muslimischen Eltern eines im Irak gefallenen US-Soldaten. "Die Äußerungen der vergangenen Woche lassen nichts Gutes für seine Kampagne ahnen", meint Gingrich.
Parteichef Priebus wiederum ist nach eigenen Angaben "außerordentlich empört" und zielte damit auf Trumps Weigerung, Paul Ryan in dessen Kampagne zum Wiedereinzug in den Kongress zu unterstützen. In einem Interview der Washington Post hatte der New Yorker gesagt, er sei einfach noch nicht soweit, um sich für den republikanischen Vorsitzenden des Repräsentantenhauses auszusprechen. Damit wählte Trump ähnliche Worte wie zuvor Ryan, als es um dessen Unterstützung für Trump im Vorwahlkampf ging – für viele in Washington eine Retourkutsche des Polit-Seiteneinsteigers.
Selbst Trumps eigener Kandidat für den Posten des Vizepräsidenten, Mike Pence, wandte sich in diesem Punkt von seinem Kandidaten ab. Pence stellte sich im Gespräch mit dem Sender Fox News ausdrücklich hinter Ryan, mit dem ihn eine "langjährige Freundschaft" verbindet. Er werde dessen Kampagne deshalb "kraftvoll" unterstützen. Dem gemeinsamen Auftritt mit Trump-Kritiker Ryan versuchte der mögliche Trump-Vize Pence dann nachträglich die Brisanz zu nehmen. Seine Unterstützung sei mit Trump abgesprochen gewesen, twitterte er.
bezeichnete seine Wahlkampagne auf Twitter als "noch nie so geeint". Die Wähler wiederum goutieren seine Auftritte offenbar weniger. In einer Umfrage des Senders Fox News konnte Clinton ihren Vorsprung vor Trump auf zehn Prozentpunkte ausbauen: Die Erhebung sah die Demokratin bei 49 Prozent und ihren republikanischen Konkurrenten bei 39 Prozent.
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