Hope Solo wegen Zika-Tweet ausgebuht

  05 Auqust 2016    Gelesen: 701
Hope Solo wegen Zika-Tweet ausgebuht
Eklat zum Start des olympischen Fußballturniers: Die amerikanische Torhüterin Hope Solo wurde von brasilianischen Fans ausgebuht und mit "Zika"-Sprechchören verhöhnt.
Eigentlich war es ein schnödes Gruppenspiel des olympischen Frauenfußballturniers. Zwei Tage vor der eigentlichen Eröffnungsfeier der Spiele von Rio waren nur 10.000 Zuschauer ins Stadion Mineirão in Belo Horizonte gekommen, um das Auftaktmatch des amtierenden Weltmeisters und Olympiasiegers USA gegen den Außenseiter aus Neuseeland zu verfolgen.

Aber das Spiel wird Beobachtern nicht durch das verdiente 2:0 (1:0) der Amerikanerinnen in Erinnerung bleiben. Denn die Zuschauer buhten die amerikanische Torhüterin Hope Solo jedes Mal, wenn sie den Ball berührte, leidenschaftlich aus. Offenbar verübeln es ihr viele Brasilianer, dass sie vor den Spielen in sozialen Netzwerken den Schutz vor dem durch Mücken übertragenen Zika-Virus thematisierte.

Vor einigen Monaten hatte Solo sogar ihre Teilnahme an den Spielen wegen gesundheitlicher Bedenken infrage gestellt. Später entschied sie sich für die Reise nach Brasilien und schien das Thema mit ihren Tweets auf humorvolle Weise behandeln zu wollen.

Bei vielen Brasilianern kam das offenbar nicht so gut an, auch wenn Solo sich in den Tagen vor dem Spiel sehr positiv über das Land äußerte und sogar die Auffassung vertrat, die amerikanischen Medien berichteten zu negativ und angstbesetzt über Brasilien.

Je länger das Spiel gegen Neuseeland dauerte, desto lauter wurden die Buhrufe. In der zweiten Hälfte schrien Tausende Fans bei jedem Abschlag Solos laut "Zika!". Nach Abpfiff wurde die Zika-Mücke in Sprechchören gefeiert.

Nach dem Spiel nahm Solo die Anfeindungen mit Humor: "Sie haben ihren Spaß. Immerhin ist es laut im Stadion. Das ist mir lieber, als wenn man eine Stecknadel fallen hört", sagte sie.

Am Samstag (22 Uhr MESZ) spielen die Amerikanerinnen noch einmal in Belo Horizonte, dann gegen Frankreich. Das letzte Gruppenspiel gegen Kolumbien bestreiten sie dann in Manaus am Amazonas. Da könnte es weniger Buhs geben. Aber sicher nicht weniger Mücken.


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