BAMF-Mitarbeiter brauchen mehr Routine

  13 Auqust 2016    Gelesen: 391
BAMF-Mitarbeiter brauchen mehr Routine
Wegen der vielen ankommenden Flüchtlinge stellt das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge jede Menge neuer Mitarbeiter ein. Doch viele der BAMF-Leute sind noch nicht erfahren genug, um die Asylanträge schnell und gründlich abzuarbeiten.
Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) ist aus Sicht von Behördenchef Frank-Jürgen Weise noch nicht für eine ähnlich große Zahl von Asylbewerbern wie im Vorjahr gerüstet. "Im Moment ist es noch ein angespannter Zustand", sagte Weise. Aktuell arbeiteten in seiner Behörde knapp 8000 Mitarbeiter, etwa 2000 davon befristet als Abordnung.

Doch ein Großteil davon sei noch nicht lange dabei. Sie müssten daher zunächst weiter qualifiziert werden. "Ein Teil der neuesten Mitarbeiter ist noch nicht so routiniert in ihren Aufgaben, dass ich im Moment sagen würde, wir könnten vergleichbar hohe Zahlen problemlos verkraften", sagte Weise in Nürnberg.

Bearbeitung dauert

Zuvor war bekannt geworden, dass das BAMF sein selbst gestecktes Ziel der vollständigen Abarbeitung des Asyl-Antragsstaus in diesem Jahr wegen komplexer Altfälle verfehlen wird. Weise hatte angekündigt, bis zum Jahresende alle neuen sowie die noch nicht entschiedenen Verfahren abarbeiten zu können. Nun geht er davon aus, dass etwa 200.000 Verfahren erst im neuen Jahr abgearbeitet werden können.

Ende Juli waren laut Bundesinnenministerium 526.276 Asylverfahren anhängig. Derzeit kommen zwar deutlich weniger Flüchtlinge neu in Deutschland an, doch gleichzeitig nimmt das Amt mehr Anträge von Menschen entgegen, die schon länger hier sind. Das BAMF hat in den vergangenen Monaten deutlich mehr Personal bekommen, um den enormen Berg an offenen Verfahren abzutragen.

Derweil sind immer mehr Flüchtlinge mit der langsamen Bearbeitung ihrer Asylanträge unzufrieden und ziehen deshalb vor Gericht. Ende Mai waren bundesweit rund 5800 sogenannte Untätigkeitsklagen gegen das BAMF bei den Verwaltungsgerichten anhängig.

Quelle: n-tv.de

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