Hat Trump etwas zu verheimlichen?

  14 Auqust 2016    Gelesen: 328
Hat Trump etwas zu verheimlichen?
In den Umfragen geht`s abwärts für den Präsidentschaftskandidaten Donald Trump. Nun wird der US-Milliardär etwas konfrontiert, dass ihm gar nicht lieb sein dürfte.
Als Anhänger von Donald Trump sollte man Zahlen zurzeit lieber meiden. In Umfragen liegt der Präsidentschaftskandidat der Republikaner in sieben Swing States hinten. Seit der Nominierung im Juli konnte seine Rivalin Hillary Clinton in mehreren der wichtigen Staaten deutlich zulegen. Nach Berechnungen der "Washington Post" führt sie in allen zehn Bundesstaaten, in denen es bei der Wahl 2012 am knappsten war.

Drei Monate vor der US-Wahl sieht es nicht gut aus für Trump. Hinter dem 70-Jährigen liegt keine gute Woche. Zunächst gab es Vorwürfe, er habe indirekt zur Gewalt gegen Clinton aufgerufen, dann bezeichnete Trump seine Konkurrentin und Präsident Barack Obama als Mitgründer der Terrormiliz Islamischer Staat. Anschließend erklärte er, seine Äußerungen seien nicht ernst gemeint gewesen. Als wäre das noch nicht genug, veröffentlichte Clinton am Freitag ihre Steuererklärung.

Demnach verzeichneten sie und ihr Ehemann Bill im Jahr 2015 Einnahmen in Höhe von 10,6 Millionen Dollar und mussten 34,2 Prozent Bundessteuern zahlen. Ob Trump ihrem Beispiel folgen wird? Der Milliardär weigert sich bislang hartnäckig, seine Steuerverhältnisse offen zu legen. Dabei argumentierte er unter anderem damit, seine Erklärung wegen einer seit Jahren laufenden Steuerprüfung nicht veröffentlichen zu können. "Eine Ausrede", wie Clintons Unterstützer glauben. Sie gingen am Freitag in die Offensive und fragten ganz provokativ: "Was hat er zu verbergen?".

"Geht herum und beobachtet andere Wahllokale"

Clinton bringt Trump in eine unangenehme Situation. Er selbst taxiert sein Vermögen auf mehr als zehn Milliarden US-Dollar. Seine letzten öffentlich bekannten Steuererklärungen stammen aus den 1970er Jahren. Damals zahlte er gar keine beziehungsweise nur sehr geringe Beträge an Einkommenssteuer auf Bundesebene gezahlt hat. Es gibt verschiedene Gerüchte, warum der Republikaner seine aktuellen Zahlen nicht veröffentlichen will. Demnach ist sein Vermögen möglicherweise geringer als angenommen, er zahlt einen niedrigen Steuersatz oder spendet nur wenig für wohltätige Zwecke. Recherchen der "New York Times" zufolge zahlt der Immobilien-Mogul möglicherweise sogar überhaupt keine Steuern.

In den USA ist es eigentlich üblich, dass Präsidentschaftskandidaten ihre Steuererklärung veröffentlichen. Zugleich birgt es ein Risiko. So machte Mitt Romney machte vor der US-Wahl 2012 keine guten Erfahrungen. Viele Wähler nahmen es dem damaligen Präsidentschaftskandidaten der Republikaner übel, als sie erfuhren, dass er eine überaus großzügige Besteuerung genoss. Durch die Veröffentlichung wurde nämlich bekannt, dass Romney, ebenfalls Milliardär, nur einen Einkommensteuersatz von 14 Prozent zahlen musste.

Genau deshalb ist das Thema auch so brisant für Trump. Im Wahlkampf spricht der Präsidentschaftskandidat viel über Steuergerechtigkeit, verspricht massive Steuergeschenke, auch in der Gruppe der Niedrigverdiener, bei denen er viel Zuspruch erhält. Nur: Ob diese Menschen Verständnis dafür haben, dass Trump seine eigenen Zahlen nicht offenlegen will? Sollte sich herausstellen, dass er wenig oder gar keine Steuern zahlt, könnte dies seine Popularität bei schlecht Verdienenden erheblich beschädigen. Dann ginge es für Trump in der Gunst der amerikanischen Wähler noch weiter abwärts.

Der Republikaner hat wie üblich seine ganz eigene Sicht auf die Dinge. Bei einer Wahlveranstaltung in Altoona, einer Stadt im Swing State Pennsylvania, sagte Trump am Freitag: Er befinde sich "im Aufschwung" und könne nur noch "durch Wahlbetrug" in Pennsylvania verlieren. Dabei führt Clinton in den jüngsten vier Umfragen für den Bundesstaat mit einem zweistelligen Vorsprung. Trump hinderte das nicht daran, seine Anhänger aufzufordern am Wahltag besonders achtsam zu sein. "Geht herum und beobachtet andere Wahllokale", sagte er. "Wir müssen die Strafverfolgungsbehörden auf den Plan bringen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Sheriffs, die Polizeichefs und alle aufpassen."

Quelle: n-tv.de

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