Litauen kauft 88 deutsche Radpanzer

  22 Auqust 2016    Gelesen: 501
Litauen kauft 88 deutsche Radpanzer
Im Zuge der Ukraine-Krise rüstet Litauen auf: Nach 21 Haubitzen aus dem Bestand der Bundeswehr kauft das Nato-Mitglied nun auch 88 Transportpanzer von dem deutschen Hersteller Artec. Es ist das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte von Litauens Armee.
Litauen wird für 385,6 Millionen Euro 88 Transport-Radpanzer des Typs "Boxer" vom Hersteller Artec (Krauss-Maffei Wegmann und Rheinmetall) erwerben. Dies teilte das Verteidigungsministerium in Vilnius mit, nachdem der Kaufvertrag unterzeichnet wurde. Abgewickelt wird das größte Rüstungsgeschäft in der Geschichte der litauischen Armee über die europäische Rüstungsagentur (OCCAR).

"Dies ist eine langfristige Investition in die Verteidigung des Landes und ein Zeichen dafür, dass Litauen Sorge für seine eigene Sicherheit trägt und in sie investiert", sagte Verteidigungsminister Juozas Olekas. Die Transportpanzer werden den Angaben zufolge den Anforderungen der Streitkräfte des baltischen Nato-Landes angepasst. Demnach sollen die Fahrzeuge mit einem 30-Millimeter-Geschützturm, Panzerabwehr-Raketen und Maschinengewehren ausgerüstet werden.

Mit der Auslieferung soll Ende 2017 begonnen werden. Litauen grenzt an die russische Exklave Kaliningrad, das frühere nördliche Ostpreußen, und sorgt sich angesichts der Ukrainekrise um seine Sicherheit. Die Ex-Sowjetrepublik rüstet daher ihre Armee massiv auf. Von Nato-Partner Deutschland bezieht die Regierung in Vilnius dazu bereits 21 Haubitzen aus den Beständen der Bundeswehr.

Deutschland drittgrößter Rüstungsexporteur

Deutschland ist hinter den USA und Russland der drittgrößte Waffenexporteur weltweit. Laut Rüstungsexportbericht stieg die Ausfuhr von Rüstungsgütern 2015 im Vergleich zum Vorjahr auf rund 7,86 Milliarden Euro - was fast einer Verdoppelung entspricht. Auch im ersten Halbjahr 2016 genehmigte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit Rüstungsexporten im Wert von etwa vier Milliarden Euro deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum.

Abnehmer waren im vergangenen Jahr auch Saudi-Arabien, Algerien, Ägypten und Katar - allein 1,6 Milliarden Euro wurden durch einen Kampfpanzer-Auftrag des Emirats am Persischen Golf in die Kasse gespült. Kritik daran hatte es vor allem von der Opposition, Kirchen und Friedensbewegungen gegeben.

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