Danke für das Geld, Urururururgroßvater

  25 Auqust 2016    Gelesen: 782
Danke für das Geld, Urururururgroßvater
Fast 600 Jahre haben kaum etwas geändert: Wer heute in Florenz zu den wohlhabendsten Einwohnern zählt, gehört häufig zu einer Familie, die bereits Anfang des 15. Jahrhunderts reich war.
Von wegen soziale Mobilität: Die reichsten Familien der italienischen Stadt Florenz vor gut 600 Jahren sind auch heute noch die reichsten Familien. Das geht aus einer Studie zweier Ökonomen der italienischen Zentralbank hervor. Guglielmo Barone und Sauro Mocetti hatten sich dazu Steuerdaten aus dem Jahr 1427 (Nachnamen, Berufe, Vermögen und Einkommen) angeschaut und mit den ihnen zugänglichen Daten von 2011 verglichen Das war deshalb möglich, weil die Daten aus dem 15. Jahrhundert digitalisiert und veröffentlicht worden sind.

Die beiden Forscher gehen davon aus, dass die Träger von gleichen Nachnamen tatsächlich Nachfahren der in Florenz im frühen 15. Jahrhundert lebenden Familien sind - vor allem deshalb, weil die Namen in Italien über Generationen linear weitergegeben würden und sehr stark regional konzentriert seien.

"Die Top-Verdiener unter den heutigen Steuerzahlern standen schon vor 600 Jahren auf der sozio-ökonomischen Leiter oben", schreiben die Ökonomen mit Blick auf die Nachnamen der heute und damals wohlhabendsten Florentiner. Die reichsten Florentiner Anfang des 15. Jahrhunderts waren Advokaten oder gehörten zu den Kaufmannsgilden, deren Mitglieder mit Wolle, Seide und Schuhen handelten.

Es ist wenig überraschend, dass Geld über Generationen vererbt wird. Es ist jedoch bemerkenswert, dass Familien ihr Vermögen über einen so langen Zeitraum behalten können – trotz politischer, wirtschaftlicher und sozialer Veränderungen. Selbst zwei Weltkriege, eine faschistische Diktatur und eine Eroberung Italiens durch Napoleon haben dieser Kontinuität in Florenz offenbar wenig anhaben können.

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