Europäischer Rüstungskonzern Eurosam will Türkei Langstrecken-Raketensystem verkaufen

  01 September 2016    Gelesen: 2424
Europäischer Rüstungskonzern Eurosam will Türkei Langstrecken-Raketensystem verkaufen
Die Türkei hat Gespräche mit dem italienisch-französischen Verteidigungskonsortium Eurosam aufgenommen. Ankara möchte das Langstrecken-Raketensystem SAMP/T Aster 30 erwerben.
Abgesehen von Spekulationen über den möglichen türkischen Kauf des S-400 Raketensystems aus Russland, gefolgt von der politischen Annäherung zwischen Russland und der Türkei, schielt Ankara auf das von Eurosam produzierte, leistungsfähige Raketensystem SAMP/T Aster 30.

Abgesehen von Spekulationen über den möglichen türkischen Kauf des S-400 Raketensystems aus Russland, gefolgt von der politischen Annäherung zwischen Russland und der Türkei, schielt Ankara auf das von Eurosam produzierte, leistungsfähige Raketensystem SAMP/T Aster 30.



Laut türkischen Medienberichten führen die Militärprokuratur, das Unterstaatssekretariat für Verteidigungsindustrie (SSM), und das Verteidigungsministerium in Ankara gegenwärtig Verhandlungen mit Eurosam, um das SAMP/T Aster 30 zu erwerben. Das Raketensystem befindet sich im Inventar zahlreicher NATO-Mitgliedsstaaten.

Sollten die Gespräche ihre Reife erreichen, dürfte die Türkei das System erwerben wollen, deuten türkische Sicherheitsquellen an. Das europäische Waffensystem soll die dringenden Sicherheitsanforderungen der Türkei als kurzfristige Brückenlösung adressieren. Langfristig wünscht sich Ankara einen Technologietransfer und die Möglichkeit auf gemeinsame Herstellung des Rüstungssystems.

Im November 2015 strich die Türkei einen Vertrag mit China über die Auslieferung eines Langstrecken-Raketenverteidigungssystems im Wert von 3,4 Milliarden US-Dollar. 2013 vergab Ankara den Auftrag an Peking. Wenige Wochen später gaben die türkischen Verteidigungskonzerne ASELSAN und ROKETSAN, die staatlich gehalten werden, bekannt, dass sie ein indigenes Raketenverteidigungssystem bauen werden.

Die Rüstungsunternehmen ASELSAN und ROKETSAN begannen mit der Entwicklung und Herstellung eines Kurz- und Mittelstrecken-Raketenverteidigungssystems 2007. Im Jahr 2013 schlossen sie den Teststart der Raketen vom Typ Hisar-A und Hisar-O erfolgreich ab.



Die Türkei ist noch nicht fähig, ein eigenes Langstrecken-Raketenverteidigungssystem zu entwickeln. Quellen aus der türkischen Rüstungsindustrie gaben an, dass die Entwicklung und Herstellung eines solchen Systems bis zu 10 Jahren dauern könnte. Der Erwerb des SAMP/T Aster 30 würde eine Ergänzungsfunktion einnehmen und die heimische Entwicklung des Systems nicht auflösen.

Ein hochrangiger Eurosam-Vertreter, der mit der türkischen Tageszeitung Sabah unter der Bedingung von Anonymität am 28. August sprach, informierte, dass der europäische Konzern eine gemeinsame Produktion, einen Technologietransfer und eine industrielle Partnerschaft mit der türkischen Rüstungsindustrie im Rahmen einer langfristigen Kooperation befürwortet.

Die Aster ist eine europäische Flugabwehrrakete, die vom EUROSAM-Konsortium hergestellt wird. Das Konsortium ging aus der Zusammenarbeit zwischen MBDA und der Thales Group hervor. Der Name bezieht sich auf das griechische Wort aster (ἀστήρ), was Stern bedeutet. Ursprünglich nur von Italien und Frankreich vorangetrieben, kamen später das Vereinigte Königreich und Spanien hinzu. Spanien verließ die Entwicklung 1992 wieder, sodass die Aster heute nur im trinationalen Rahmen gefertigt wird.

Die Aster wurde als Anti-Alles-Rakete zur Abwehr von massierten Salven aus verschiedenen Richtungen unter schweren elektronischen Gegenmaßnahmen konzipiert. Zu den Bedrohungen zählen schnelle, manövrierfähige Fluggeräte mit Stealth-Eigenschaften, ballistische Raketen (mit Aufwuchspotential), Anti-Radar-Raketen und überschallschnelle, tieffliegende Seezielflugkörper, die im Zickzack-Flug angreifen. Die Aster ist zweistufig, bestehend aus Booster und einem Kill Vehicle (Dart) an der Spitze. Es existieren zwei Versionen, die sich in der Größe der Booster unterscheiden.

Quelle:eurasianews

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