Moria gehört zu den größten Flüchtlingslagern des Landes. Schon in der Vergangenheit hatte es dort gebrannt, außerdem gab es immer wieder Zusammenstöße zwischen den Schutzsuchenden. Der Nachrichtenagentur ANA zufolge waren die Spannungen in Moria schon tagsüber am Montag hoch, denn in dem Lager machte das Gerücht die Runde, dass auf der Grundlage des Flüchtlingsabkommens mit Ankara eine Massenabschiebung von Schutzsuchenden in die Türkei bevorstehe.
Lager in Griechenland hoffnungslos überfüllt
Der Polizei zufolge bekamen die Beamten die Lage aber zunächst wieder in den Griff. Auf den Olivenhainen nahe des Lagers gab es zwei weitere Brände, die aber gelöscht werden konnten. Am Abend dann brach das Feuer in dem Lager aus.
In Griechenland halten sich derzeit mehr als 60.000 Schutzsuchende auf, die meisten von ihnen wollen aber weiter Richtung Deutschland oder in andere westeuropäische Staaten. Weil eine Reihe von osteuropäischen Ländern und Balkanstaaten aber mittlerweile die Grenzen geschlossen haben, ist ein Weiterkommen nahezu unmöglich.
Menschenrechtsgruppen kritisierten in der Vergangenheit immer wieder die prekären Verhältnisse in den griechischen Aufnahmezentren, besonders auf Lesbos und anderen Ägäis-Inseln. So leben auf insgesamt fünf griechischen Inseln mehr als 13.000 Flüchtlinge, obwohl die Einrichtungen nur für knapp 8000 Menschen ausgelegt sind. Auf Lesbos sind rund 5600 Menschen in Flüchtlingslagern untergebracht – über 2000 mehr als vorgesehen.
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