3210 Migranten als tot oder vermisst gemeldet worden. Im vergangenen Jahr habe es 15 Prozent weniger Unglücksfälle gegeben. Setze sich dieser Trend fort, werde „2016 das tödlichste Jahr im Mittelmeer", erklärte das UNHCR.
Boot vor ägyptischer Küste gesunken
Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete am Mittwoch von einem gesunkenen Boot vor der ägyptischen Küste. Demnach haben sich schätzungsweise 600 Personen auf dem Boot befunden, von mindestens 29 Toten ist derzeit die Rede. Nach Angaben ägyptischer Behörden konnten bisher 150 Menschen gerettet werden. Die Internationale Organisation für Migration gab an, dass zwischen Januar und Juni 2800 Personen bei dem Versuch das Mittelmeer zu überqueren ums Leben kamen. Im vergangenen Jahr waren es in diesem Zeitraum 1838.
Bisher war im Jahr 2015, mit rund 3770 Toten oder Vermissten insgesamt, ein trauriger Rekord aufgestellt worden. 2013 wurden 600 Menschen als vermisst gemeldet oder starben. Im Jahr 2014 schnellten die Zahlen dann nach oben, 3500 Personen kamen um.
Hilfsorganisationen besorgt über Lage in Griechenland
In diesem Jahr sind nach UN-Angaben insgesamt mehr als 300.000 Migranten über das Mittelmeer nach Europa gekommen. Im gesamten Jahr 2015 trafen über eine halbe Million an den italienischen und griechischen Küsten ein. Grund für den deutlichen Rückgang ist vor allem das Abkommen zwischen der EU und der Türkei, das die Rücknahme von illegal in Griechenland eintreffenden Menschen regelt. Nach Italien setzten 2016 bis jetzt ähnlich viele Migranten über wie im vergangenen Jahr.
Das UN-Flüchtlingswerk zeigte sich über die Lage in Griechenland und Italien besorgt. Während sich auf den griechischen Inseln rund 60.000 Flüchtlinge aufhalten, leben in Italien knapp 160.000 Migranten in Aufnahmelagern. Das UNHCR forderte eine Verteilung der Flüchtlinge in Europa.
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