In der Nacht wurde zudem bekannt, dass einige Hedgefonds Finanzkreisen zufolge ihr Geschäft mit der Deutschen Bank reduzieren. Die Kunden im „Derivate-Clearing“ hätten einige überschüssige Geldbestände und Positionen abgezogen, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg in der Nacht unter Berufung auf ein internes Dokument der Bank. Bei Anlegern sorgte das für Sorgen.
Schon seit einigen Tagen nutzen Spekulanten die Schwäche der Deutschen Bank für eine Kampagne. Sie spekulieren auf einen Kursverfall. In der Nacht hatten sie damit weiter Erfolg: Die in Amerika gelisteten Titel der Deutschen Bank fielen daraufhin in New York zwischenzeitlich um mehr als 9 Prozent, mittlerweile sind es noch fast 7 Prozent. In Deutschland startete der Kurs mehr als 7 Prozent tiefer und fiel unter die 10-Euro-Marke.
Selbst die Europäische Zentralbank meldete sich am Freitagmorgen in einem Interview mit der Börsen-Zeitung zu Wort und versuchte, Ängste vor einer Bankenkrise zu zerstreuen.
„Finanzposition ist stabil“
Die Deutsche Bank reagierte auf die Berichte über den Rückzug von Clearing-Kunden aber auch mit dem Verweis auf eine solide Finanzsituation. „Unsere Kunden gehören zu den anspruchsvollsten Investoren der Welt“, hieß es in einem offiziellen Statement. „Wir sind zuversichtlich, dass die meisten von ihnen Kenntnis haben von unserer stabilen Finanzposition, dem derzeitigen makroökonomischen Umfeld, dem Rechtsstreit in den Vereinigten Staaten und den Fortschritten, die wir mit unserer Strategie machen.“
Unter Derivate-Clearing versteht man die Abwicklung von Geschäften mit komplizierten Finanzprodukten. Dabei wird die Stabilität des Geschäftspartners als wichtig empfunden. Die große Mehrheit der mehr als 200 Derivate-Clearing-Kunden habe allerdings keine Veränderungen vorgenommen.
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