Was die Hände über unsere Gesundheit verraten

  03 Oktober 2016    Gelesen: 1297
Was die Hände über unsere Gesundheit verraten
Nicht umsonst werden unsere Hände als Spiegel der Gesundheit bezeichnet. Bei vielen Krankheiten oder auch Mangelerscheinungen verändern Finger und Nägel ihre Form, Farbe und Struktur, können dabei auch auf versteckte Leiden hinweisen. Und nicht nur das: Während einige Studien zeigen, dass sich auch Ausdauerfähigkeit und Leistungsstärke an einzelnen Fingern ablesen lassen, wollen manche Forscher sogar charakterliche Eigenschaften an ihnen erkennen. Lesen Sie hier, warum es sich lohnt, seine Hände einmal genauer unter die Lupe zu nehmen.
Wie gesund sind Herz und Lunge?

Unnatürlich vergrößerte, rundlich erscheinende und stark nach außen gewölbte Fingernägel (sogenannte Uhrglasnägel) sind ein typisches Symptom für ein Herzleiden, Lungenprobleme oder für die Stoffwechselkrankheit Mukoviszidose.

Ebenso sind sie eventuell Anzeichen für einen chronischen Sauerstoffmangel durch exzessives Rauchen .

Verschleiß oder Entzündung?

Angeschwollene Fingergelenke können sowohl eine Folge von Verschleiß sein ( Arthrose ) als auch auf eine Entzündung (Arthritis) hindeuten. Testen Sie: Ist die Schwellung weich und schmerzempfindlich, liegt eine (meist gut behandelbare) Entzündung vor.

Verfärbungen und schuppige Rötungen

Wenn die Hände an einigen Stellen rötliche bis violette Flecken aufweisen, ist oft die sogenannte Schmetterlingsflechte Ursache. Von der Autoimmunkrankheit sind fast nur Frauen bis 45 Jahre betroffen. Die Erkrankung steht in Zusammenhang mit bestimmten weiblichen Hormonen, ist aber mit Kortison und anderen Medikamenten recht gut in den Griff zu bekommen.

Starke Frauen, untreue Männer?

Psychologen wollen einen engen Zusammenhang zwischen Fingerlänge und Charakter erkannt haben. Frauen, bei denen der Ringfinger länger als der Zeigefinger ist, sind angeblich durchsetzungsstark, aber keine großen Rednerinnen. Männer mit längerem Ringfinger sind einer britischen Studie zufolge risikobereiter, aggressiver, erfolgreicher – und neigen schneller zu einem Seitensprung …

Mineralstoff- und Vitaminmangel

Eisenmangel zeigt sich an sogenannten Löffelnägeln: Die Nagelplatte wölbt sich leicht nach innen, während der Rand nach oben zeigt. Zu wenig Zink führt zu weichen Nägeln und Nagelwall-Entzündungen. Selenmangel (aber auch eine Überversorgung) sowie zu wenig Vitamin A machen die Nägel brüchig.

Probleme mit der Verdauung

Ein einseitig verdickter Knoten zwischen dem zweiten und dritten Glied des Mittelfingers deutet allgemein auf Probleme im Verdauungstrakt hin. Eine Verdickung des Zeigefingers lässt auf Störungen des Dünndarms schließen. Wenn dagegen der Ringfinger verdickt ist, könnten Probleme im Bereich des Dickdarms die Ursache sein.

Geschwächtes Immunsystem

Lymphbahnen spielen eine wichtige Rolle in unserem Abwehrsystem. Sind die oberen Fingerglieder verdickt wie bei einem Trommelschlägel, spricht das u. a. für eine Lympherkrankung (Lymphangiektasie). Häufig tritt dieses Symptom zusammen mit Uhrglasnägeln (siehe 1, „Herz und Lunge”) auf: Die Nägel sind vergrößert, rundlich geformt und dabei stark nach außen gewölbt. Rauchen begünstigt diese Art der Nägel.

Schmerzende und kalte Finger

Sobald Fingerspitzen oder Fußzehen mit etwas Kaltem (Luft, Wasser, Metall) in Berührung kommen, werden sie blass und schmerzen stark. Der Grund dafür ist das sogenannte Raynaud-Syndrom, auch als Weißfingerkrankheit bekannt. Von der fast immer harmlosen Gefäßkrankheit sind Frauen ca. fünfmal so häufig betroffen wie Männer. Die Finger- und / oder Zehenarterien ziehen sich dabei schlagartig zusammen, das Blut entweicht. Die Symptome treten manchmal auch nach einer Chemotherapie auf, vergehen aber meist schon nach wenigen Minuten.

Bessere Ausdauer und Leistung

In einer Studie stellten Wissenschaftler der Universität Northumbria 2010 fest, dass Menschen, deren Ringfinger länger sind als ihre Zeigefinger, beim Sport eine bessere Ausdauer haben. Sie haben im Mutterleib mehr Testosteron abbekommen, ein Sexualhormon, das u.a. die Leistungskraft steigert. Die Erklärung: Parallel zum Geschlecht bilden sich in der siebten Schwangerschaftswoche die Hände aus – also zu dem Zeitpunkt, an dem die Sexualhormone ihre Wirkung auf den Embryo entfalten.

Asthma und Heuschnupfen

Asthma-Patienten sind oft daran zu erkennen, dass sie ungewöhnlich viele Linien und Furchen auf den Handinnenflächen haben, häufig sind diese zickzackförmig angeordnet. Dieses Symptom kann allerdings auch auf Heuschnupfen, Nesselsucht und einige andere Allergien hinweisen.

Hautkrankheiten und gereizte Stellen

Leichtere Formen der Autoimmunkrankheit Neurodermitis zeigen sich typischerweise an den Fingerkuppen und Fingerzwischenräumen. Es bilden sich dort schuppige, trockene Stellen und schmerzhafte kleine Hautrisse. Das Ganze verschlimmert sich zusätzlich, wenn die Hände häufigen Kontakt mit Wasser und aggressiven Reinigungs-oder Desinfektionsmitteln haben.

Diabetes-Abdruck an Daumen und kleinem Finger

Amerikanische Ärzte entdeckten, dass die Fingerabdrücke eines Menschen auch Auskunft über sein Diabetes-Risiko geben können. Der Grund: Die winzigen Rillen auf den Fingerkuppen und Organe wie die Bauchspeicheldrüse (zuständig für die Insulinproduktion) bilden sich gleichzeitig im Mutterleib aus. Daher sind beide Vorgänge auch gleichermaßen von Störungen während der Schwangerschaft betroffen. Nun zählten die Wissenschaftler die Rillen von über 500 Freiwilligen aus. Dabei stellten sie fest, dass Menschen, deren Daumenkuppen deutlich mehr Rillen aufweisen als die Kuppen ihrer kleinen Finger, auch meist eine gestörte Bauchspeicheldrüsenfunktion – und damit ein erhöhtes Diabetesrisiko haben.

Hinweise auf ein akutes Leberleiden

Stark gerötete oder gelblich verfärbte Handinnenflächen deuten häufig darauf hin, dass die Leber nicht richtig funktioniert.

Glück in der Ehe und reicher Kindersegen

Wenn der Zeigefinger einer Frau ausgesprochen lang geraten ist (und der Ringfinger dagegen relativ kurz), ist bei ihr die Hochzeitswahrscheinlichkeit deutlich höher als bei anderen Frauen. Sie bekommt auch durchschnittlich mehr Kinder. Den Grund brachten britische Studien ans Licht: Sie zeigten, dass Frauen mit langen Zeigefingern einen höheren Östrogenspiegel haben als die anderen.

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