Eine offizielle Begründung für die Absage gab es nicht. Sie könnte aber in Zusammenhang mit kritischen Äußerungen Gabriels zu Menschenrechtsfragen und zu Irans feindseligem Verhältnis zu Israel stehen. Vor Gabriels Reise hatten konservative Medien in Iran Gabriel in einem Fadenkreuz gezeigt, verbunden mit dem Appell, den "Zionisten" Gabriel lieber gar nicht erst ins Land zu lassen.
Das Treffen mit Laridschani war zum Abschluss von Gabriels Iran-Reise geplant. Während seines Besuchs hatte der SPD-Vorsitzende und Bundeswirtschaftsminister unter anderem gesagt, es gebe viel Verbindendes, aber auch manches Trennende zwischen beiden Ländern.
Bereits vor der Reise hatte Gabriel SPIEGEL ONLINE gesagt: "Ein normales, freundschaftliches Verhältnis zu Deutschland wird erst dann möglich sein, wenn Iran das Existenzrecht Israels akzeptiert." Dafür hatte ihn auch das Außenministerium in Teheran kritisiert.
Gabriel hatte in Iran auch den Syrienkrieg mehrfach angesprochen und die Islamische Republik dabei in die Pflicht genommen. "Wir sind alle miteinander darauf angewiesen, dass wir die Konfliktparteien in Syrien dazu bewegen, diesen mörderischen Konflikt zu beenden", sagte er. "Das gilt für Russland, das gilt aber auch für den Iran, die das Regime dort unterstützen, und darunter leiden viele, viele Menschen."
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