Das syrische Militär treibt seit Tagen mit russischer Unterstützung eine Großoffensive in Aleppo voran. Am Mittwoch kündigte die Heeresleitung staatlichen Medien zufolge an, aus humanitären Gründen die Angriffe auf den Osten der Stadt zurückzufahren. Die genauen Hintergründe der überraschenden Ankündigung blieben unklar. Die Armeeführung in Damaskus verwies auf die "Erfolge unserer Streitkräfte in Aleppo". Unklar ist auch, ob Syriens Verbündeter Russland seine Luftangriffe ebenfalls reduziert.
Auf Diplomatieebene kam inzwischen wieder Bewegung in dem Syrien-Konflikt. Zwei Tage nach dem Abbruch der Syrien-Gespräche nahmen die Außenminister der USA und Russlands wieder Kontakt auf - die beiden telefonierten miteinaner. Das Gespräch zwischen Kerry und Lawrow bedeute jedoch kein schnelles Einlenken der US-Regierung, die bilateralen Gespräche über den Konflikt in Syrien blieben weiterhin ausgesetzt, betonte ein Sprecher in Washington. Seinen Angaben zufolge führte Kerry auch Gespräche mit seinen Kollegen in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, der Türkei und in Katar sowie mit Vertretern der EU.
Attentäter tötet 20 Menschen
Derweil sind bei einem Anschlag in der syrischen Grenzstadt Atmah Aktivisten zufolge mindestens 20 Rebellenkämpfer getötet worden. Es gebe zudem mehr als 20 Verletzte, meldet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Nach ersten Informationen habe sich ein Selbstmordattentäter am Grenzübergang zur Türkei in die Luft gesprengt.
Der Islamische Staat übernahm die Verantwortung für den Anschlag. Ein Attentäter habe sich mit einem Fahrzeuge in die Luft gesprengt, berichtete das IS-Sprachrohr Amak im Internet. Den Menschenrechtlern zufolge kam es zu der Explosion, als sich Kämpfer der Regimegegner an der Grenze zu einer Wachablöse versammelt hatten. Atmah im Nordwesten Syriens steht unter Kontrolle von Regimegegnern. Der Grenzübergang ist für die Versorgung von Rebellengebieten im Nordwesten des Bürgerkriegslandes wichtig. Bereits im August waren bei einem Selbstmordanschlag in Atmah mehr als 30 Rebellen getötet worden. Auch damals übernahm der IS die Verantwortung.
Quelle: n-tv.de
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