ZSKA Moskau provoziert mit Kriegsmedaillen

  08 Oktober 2016    Gelesen: 618
ZSKA Moskau provoziert mit Kriegsmedaillen
Nach dem Gewinn der Euroleague lässt sich die Basketballabteilung von ZSKA Moskau etwas besonderes einfallen: Sie beschenkt ihre Fans mit der Kopie einer Medaille aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Aktion ruft in Russland heftige Kritik hervor.
Der russische Klub ZSKA Moskau hat seine Basketball-Fans mit Kopien einer Kriegsmedaille beschenkt und dafür reichlich Kritik geerntet. Gut fünf Monate nach dem Triumph des Armee-Sportklubs beim Final-Four-Turnier der Euroleague in Berlin erhielten die mitgereisten Anhänger das Abbild eines Ordens aus dem Zweiten Weltkrieg - darauf steht: "Für die Einnahme Berlins".

Igor Lebedew, stellvertretender Sprecher des russischen Parlaments, bezeichnete die Idee in einem Interview auf der Website www.championat.com als "Beleidigung für die Veteranen". Auch im offiziellen Facebook-Account des Vereins gab es kritische Kommentare. "Sie haben auf die Kriegsveteranen gespuckt", beschwerte sich ein User, ein anderer schrieb: "Ich bin froh, dass mein Großvater tot ist und das nicht sehen muss."

Die Originalmedaille hatten Soldaten der Roten Armee nach der Eroberung Berlins im Mai 1945 erhalten. Dass die Kopie durch ZSKA jetzt für Unmut sorgt, kann der Klubpräsident nicht verstehen: "Es ist schade, dass unser Schritt missverstanden wurde", sagte Andrej Watutin der russischen Nachrichtenagentur Tass.

"Wir sind stolz auf den Sieg im Zweiten Weltkrieg und halten die Erinnerung an jene in Ehren, die für unser Vaterland gestorben sind", so Watutin. Sportminister Witali Mutko verteidigte den ZSKA-Boss: "Ich glaube nicht, dass es irgendeinen politischen Zusammenhang gibt."

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